Wer sein Leben gibt, am Ende siegt – Gedanken zum Ostersonntag

Wer sein Leben gibt, am Ende siegt – Gedanken zum Ostersonntag

19.04.2022

Predigt von Pater Slavko Barbaric am 6. April 1985: 

„Manchmal sagen wir: Wir schade, dass eine Blume verblüht. Doch wenn sie nicht verblüht, kann der Samen, aus dem neue Blumen entstehen, nicht reifen, er kann nicht sprießen.

Wenn es keinen Tod gibt, dann vermehrt sich das Leben nicht. Und wenn man nicht, wie Jesus im Evangelium sagte, wie ein Weizenkorn bereit ist, in die Erde zu fallen, kann man die Auferstehung nicht erleben. Jesus sagte am Kreuz: „Siehe, das ist dein Sohn. Das ist deine Mutter.“ Alle jene, die das Kreuz nicht tragen wollen, alle jene, die nicht einverstanden sind mit dem Wort Jesus: „Wenn ihr euer Leben retten wollt, so werdet ihr es verlieren, wenn ihr das Kreuz nicht tragt“, alle jene, die nicht unter dem Kreuz stehen wollen, werden niemals die Worte hören: „Siehe, das ist deine Mutter.“ So ist es auch mit diesem Bild: Wenn wir unser Leben ohne Gott retten wollen, werden wir es verlieren. Unser Leben wird sich nicht erneuern.

Die Frage, die uns heute beschäftigt, ist diese: Was bedeutet sterben? Es bedeutet das gleiche, was Jesus sagte: Sterben bedeutet für uns alle, die Sünde abzutöten, den Egoismus und die Streitigkeiten, das Negative, das in unseren Herzen wohnt, abzutöten. So lässt der Friede und die Liebe das Leben wieder auferstehen, ein Leben das erfüllt ist von Gnade.

Wenn also der Herr von uns verlangt zu sterben, dann verlangt er von uns nicht, dass wir uns vernichten, sondern er will, dass wir in unseren Herzen die Fülle des Friedens und der Liebe tragen. Während der Liturgie sollt ihr dieses Bild im Herzen bewahren: Eine Blume muss eines Tage verblühen, damit sie neues Leben werden kann. 

Doch seht: Die Blume verblüht im richtigen Moment. Man soll sie nicht pflücken. Wenn eine Blume aus der Erde gerissen wird, kann sie keinen reifen Samen erzeugen. Das bedeutet für uns alle, dass wir immer geduldig sein müssen mit uns selbst, wie auch mit den anderen. Ihr dürft nicht zulassen, dass durch Ungeduld und Hass etwas entwurzelt wird. Um dies zu verstehen bedarf es der Gnade.

Seht: Wenn ihr eure Herzen geöffnet habt, kann der Herr alles mit euch und in euch wirken. Wenn er uns manchmal lehrt, dass wir sterben müssen, dass wir ausrufen müssen: „Vater, warum hast du mich verlassen“ dann folgt darauf die Auferstehung. Wir sollen bereit sein, die Sünde abzutöten und den Frieden und die Versöhnung auferstehen zu lassen.

Und wenn ihr nach Hause, zu euren Familien, zu eurer Arbeit, in eure Schulen oder zu euren Studien zurückkehrt, dann versucht nicht, geliebt zu werden, erwartet nicht, dass euch die anderen den Frieden geben: Spendet Frieden, liebt die anderen und ihr werdet sehen, dass das Leben schöner wird, denn Jesus ist auferstanden!

Nun betet! Lasst die Blume in euren Herzen leben, sterben und von neuem Früchte tragen!

Auszug aus: „Gebt euch mir völlig hin. Ansprachen von P. Tomislav Vlasic und P. Slavko Barbaric)

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen allen ein gesegnetes und lebensspendendes Osterfest! Ihre Freunde der Gebetsaktion Medjugorje Wien

Foto © Gebetsaktion

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