Wer glaubt, ist nie allein!
09.05.2023
Bald schon feiern wir Christi Himmelfahrt. Die heutigen Lesungen zielen schon darauf ab. Jesus will seine Jünger auf seinen Fortgang vorbereiten. Es ist so wichtig zu erkennen, Christus geht zum Vater, ohne aufzuhören, bei den Seinen in der Welt zu sein. Christus weiß sehr wohl: Wir sind in der Welt! Jesus sagt selbst einmal:
„In der Welt habt Ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.” (Joh 16,33) In seinen Abschiedsreden will Jesus der Trübnis seiner Jünger entgegentreten. Brauchen nicht auch wir diese Trostworte Jesu gerade jetzt, wo so viele besorgt sind über die Weltlage und tatsächlich für immer mehr Menschen die Lebensbedingungen zunehmend schwer werden? Was kommt auf uns zu, ist die angstbesetzte Frage vieler! Jesu Antwort darauf lautet: “Euer Herz lasse sich nicht verwirren: Glaubt an Gott und glaubt an mich!” (Joh 14,1) Wer glaubt, ist nie allein! Wer glaubt, braucht sich nicht zu fürchten! Gott ist mächtiger als alle Macht der Welt und des Todes. Jesus macht die Zusage, ich komme wieder, hole euch heim. Die Jünger haben größte Mühe, diesen Weggang Jesu zu begreifen. Da erfahren auch alle von uns Trost, die meinen, Gott, Jesus Christus, sei fern, weit weg im Himmel, abwesend. Diese Betrübnis will Jesus von den Jüngern nehmen – stellvertretend für alle Menschen aller Zeiten. In Jesus brauchen auch wir nicht angesichts des Todes und dunkler Zukunft voll Entsetzen fragen: Was kommt auf uns zu? Genau da fragt Thomas Jesus: „Wohin gehst du?“ Und Philippus bittet: „Herr, zeig uns den Vater!“ Jesus antwortet klar und kurz, indem er zu Thomas sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Zu Philippus sagt er: „Wer mich sieht, sieht den Vater.“ Jesus ist also der Weg und zugleich das Ziel. Haben wir das schon erkannt? Ist uns das bewusst? Offenbar musste Jesus auch noch vor seinem Weggang seine Jünger darin unterrichten und das hat auch die besondere Geistsendung gebraucht, Pfingsten, auf das wir zugehen!
Erbitten wir diesen Geist Gottes, dass wir zu lebendigen Steinen der Kirche werden, des Tempels Gottes wie es Petrus heute in der Zweiten Lesung sagt. Dazu dient die Geistsendung wie wir in der Ersten Lesung aus der Apostelgeschichte erfahren in zweierlei Hinsicht. Zunächst kommt der Göttliche Geist auf uns herab und von eben diesem Geist erfahren wir Sendung, Sendung um das Wort Gottes zu künden, die Sakramente zu spenden und darauf zu achten, dass niemand Mangel und Not leidet. Wir sind gesandt an Christi statt! Das ist Mission und Auftrag der Kirche mit ihren verschiedensten Diensten, die vor Gott alle gleich groß und wertvoll sind.
Dr. Ignaz Hochholzer
Foto: Gebetsaktion
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