Schwester Kerstin berichtet aus Medjugorje

Schwester Kerstin berichtet aus Medjugorje

24.10.2020

Nach längerer Zeit hat mich die Gospa wieder nach Medjugorje gerufen. Mit einem negativen PCR-Test in der Tasche und gemeinsam mit meiner Mitschwester habe ich mich auf den Weg nach Medjugorje gemacht. Es war schön wieder einmal nach Hause zur Gospa zu kommen. Es ist ungewöhnlich ruhig in Medjugorje. Normalerweise würden tausende von Pilger in Medjugorje sein, jede Stunde am Vormittag würde eine Heilige Messe in einer anderen Sprache gefeiert werden, die Berge wären voll von Pilgern und beim Abendprogramm wären all die Bänke voll. Aber stattdiesen gibt es vereinzelte Pilger und alles ist ruhig und still. Für diese Zeit ungewöhnlich. Wenn ich an die letzten Jahre zurückdenke, hätten wir jetzt sehr viel Programm und würden uns auf den Nationalfeiertag vorbereiten, an dem viele Österreicher an diesem Wallfahrtsort kommen.

Aber trotzdem ist es besonders zu dieser Zeit in Medjugorje zu sein. Jeden Tag gehe ich in dieser kurzen Zeit, in der ich hier sein darf auf die Berge. Es ist eine Pilgerfahrt nach innen, eine Zeit, die die Gospa mir geschenkt hat. Aber diese Wallfahrt nach innen können wir an jedem Ort, egal wo wir sind, begehen. Am 25. Juni 2020 hat sie uns gesagt: „Meine lieben Kinder, kehrt zurück zum Gebet und öffnet eure Herzen in dieser Zeit der Gnade und geht den Weg der Bekehrung.“ Das Gebet trägt uns in all den schwierigen Zeiten unseres Lebens. Man merkt in Medjugorje auch die Angst, um die Existenz der Menschen. Viele Einheimische leben vom Wallfahrtsort, indem sie Pilger beherbergen, sie begleiten, Restaurants haben etc.. Aber man merkt auch, dass viele ihre Zuflucht im Gebet gefunden haben, denn Gott und die Gospa sind bei ihnen. Auch sie gehen diesen Weg nach innen. Die Gospa hat diese Zeit geschenkt, um zu ihr und zu ihrem Sohn neu zurückzukehren. Diese Zeit der Krise lehrt uns auf die anderen zu blicken und denen zu helfen, die in Not sind. Meine lieben Kinder, seid Gebet für all jene, die nicht beten, seid Freude für all jene, die keinen Ausweg sehen, seid Träger des Lichts in der Dunkelheit dieser friedlosen Zeit“ (25. Mai 2020).

Die Corona-Krise wird uns noch eine längere Zeit beschäftigen, aber fürchten wir uns nicht und verlieren wir nicht das Vertrauen auf Gott. Viele Pilger wären jetzt gerne in Medjugorje bei der Gospa. Aber sie ist überall und sie wartet mit offenen Armen auf uns, dass wir zu ihr Zuflucht nehmen. In diesen Tagen habe ich gelernt meinen Blick neu auf Gott auszurichten, egal wo ich bin. Wir brauchen diese Orte, an denen wir auftanken können, Orte an denen der Himmel die Erde berührt. Aber das Wesentliche ist Gott und Ihm können wir überall begegnen. Öffnen wir die Augen unseres Herzens und wir werden Ihn in der Schönheit der Natur, im Nächsten, im Gebet und in unserem Herzen entdecken. Ich bete für Sie und wünsche allen Lesern und Leserinnen Gottes Segen und den Schutz der Gottesmutter Maria.

Sr. Kerstin Oswald

Foto © Gebetsaktion

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