Rückblick auf das 13. Friedensgebet im Wiener Stephansdom

Rückblick auf das 13. Friedensgebet im Wiener Stephansdom

23.09.2020

Auch in diesem Jahr fand das Friedensgebet im Wiener Stephansdom statt. Bereits zum 13. Mal versammelten sich Gläubige aus Wien und darüber hinaus im Dom zu St. Stephan, um gemeinsam zu beten, zu singen und um mit geistlicher Nahrung für das eigenen Glaubensleben gestärkt zu werden.

Zunächst hieß Dompfarrer Toni Faber alle Teilnehmer des Friedensgebetes – jene im Dom und jene, die über die modernen Medien verbunden waren – herzlich willkommen. Er sprach vom Stephansdom als „unserem Dom“, der für alle seine Türen öffnet. Durch das gesamte Programm führte auch dieses Jahr wieder Dr. Christian Stelzer, der Hauptorganisator des Friedensgebetes.

Zu Beginn gab es drei Zeugnisse. Zunächst sprach Schwester Luise, von der Gemeinschaft der Jüngersuche, von ihren Erfahrungen, die sie mit Medjugorje und dem Wirken der Muttergottes in ihrem Leben gemacht hat. Als zweiter Sprecher war Pater Karl Wallner, der Nationaldirketor der päpstlichen Missionswerke eingeladen. In seinem mitreißenden Zeugnis ermutigte er zu erkennen, dass wir Christen einen Missionsauftrag in dieser Welt haben. Wir müssen neue Mittel und Wege finden, um den Menschen das Evangelium zu bringen und sie die Liebe Gottes erfahren zu lassen. Dabei betonte er, dass die Krise auch eine Chance ist, neue Wege der Verkündigung des Evangeliums zu gehen. Besonders bewegend war zu hören, dass er Medjugorje viel verdankt und fest mit diesem Gnadenort der Muttergottes verbunden ist. Er sagte sogar, dass er ohne Medjugorje nicht Nationaldirktor der Missio geworden wäre. Er bekam während einer Wallfahrt nach Medjugorje einen Anruf, ob er die Päpstlichen Missionwerke übernehmen möchte. Vom „Ja“ der Muttergottes zum Willen Gottes inspiriert, gab auch er sein „Ja“.

Schließlich erzählten noch drei junge Männer aus der Gemeinschaft Cenacolo vom Wunder, das Gott an ihnen getan hat und noch immer tut. Alle drei hatten sich – auf unterschiedliche Weise – im Leben verlaufen. Sie lebten für ihren eigenen Egoismus, für Spaß, Alkohol und Drogen. Auch wenn sie innerlich immer leerer, trauriger und depressiver wurden, wussten sie nicht wie sie aus dem Teufelskreis des Drogenkonsums ausbrechen sollten. Erst als sie ins Cenacolo kamen, um dort ein Leben bestehend aus Gebet und Arbeit zu führen, konnten sie aus der Sucht ausbrechen und erkennen, wofür sie eigentlich geschaffen sind: sich dem anderen zu schenken. Nicht im Egoismus liegt das Glück, sondern in der Hingabe an Gott und den Nächsten. Besonders ermutigten sie alle Zuhörer dazu, Menschen aus ihrer Umgebung, die ebenfalls in Süchten gefangen sind, das Cenacolo vorzuschlagen. Viele suchtkranke Menschen wissen nicht, dass es Cenacolo gib; dass es Hoffnung für sie gibt! Es liegt an uns, ihnen davon zu erzählen. Mehr dazu unter: https://cenacolo.at/konkreteschritte/

Ein Höhepunkt des Abends waren dann die Videobotschaften, die über die Bildschirme eingespielt wurden. Magnus MacFarlane-Barrow, der Gründer von MarysMeals, berichtete wie sie es auch während der Coronazeit schaffen, 1,3 Millionen Kinder täglich mit einer vollwertigen Mahlzeit zu versorgen. Wir müssen immer bedenken, dass Unfriede aus sozialer Ungerechtigkeit kommt und dass die Bedingung für Frieden Gerechtigkeit ist. Dass es so viele Menschen gibt, die kaum etwas zu essen haben, während andere im Überfluss schwimmen, ist eine Ungerechtigkeit sondergleichen. Ein Mensch, der sich um den Frieden bemüht, muss versuchen soziale Gerechtigkeit zu leben – mit kleineren oder größeren konkreten Handlungen.

Danach richteten die Seherin Marija Pavlović-Lunetti und der Seher Ivan Dragičević eine Grußbotschaft an die Gläubigen. Seherin Marija grüßte alle Teilnehmer des Friedensgebetes über eine kurze Sprachnachricht und versprach uns ihr Gebet am heutigen Tag, besonders während der Erscheinungszeit. Seher Ivan wandte sich mit einer längeren Videobotschaft an alle Gläubigen, die zum Friedensgebet gekommen sind. Er sprach darin wiederholt davon, dass unser Leben aus vielen Entscheidungen besteht und wir uns bewusst für den Frieden entscheiden müssen.

Diese Entscheidung für den Frieden wurde konkret im anschließenden Rosenkranzgebet, bei dem bewusst für den Frieden in der Welt, in den Familien und im eigenen Herzen gebetet wurde.

Anschließend begann die Heilige Messe mit einem feierlichen Einzug der konzelebrierenden Priester und des Hauptzelebranten Kardinal Christoph Schönborn. In seiner Predigt sprach er über das Herz der Muttergottes und über Medjugorje. Er sagte wörtlich: „Mich berührt immer bei den Botschaften in Medjugorje, dass Danke Mariens. Danke Kinder, dass ihr auf mich gehört habt. Dieses Danke Mariens an uns, dass wir das tun, was sie getan hat: hören. Hören, auf das Wort Gottes. Hören, auf die Stimme des Herrn und danach handeln.“ Vor allem aber sprach er davon, dass Maria immer ein offenes Herz und Ohr für die Armen hatte und von den Armen auf der ganzen Welt geliebt wird. Mit großer Ernsthaftigkeit und Sorge sprach er von der schwierigen Zeit, die uns bevorsteht. Mit viel Realismus sagte er, dass in Zukunft viele Menschen aufgrund der weitreichenden Konsequenzen der Corona-Pandemie, Armut erfahren werden. Wie die Muttergottes müssen auch wir uns für den Schrei des Armen öffnen, ihn hören und ihm helfen. Umrahmt waren die Heilige Messe und die anschließende eucharistische Anbetung von einer Musikgruppe, die viele vertraute Medjugorje-Lieder spielten, wodurch die einzigartige Medjugorje-Atmosphäre aufkam, die so viele lieben und vermissen.

Wir sind dankbar, dass das Friedensgebet auch dieses Jahr, wenn auch durch die Maßnahmen erschwert, stattfinden konnte. Gerade in schwierigen Zeiten dürfen wir unser gemeinsames Gebet nicht reduzieren, sondern müssen mit noch mehr Innigkeit gemeinsam beten. Möge Maria alle Teilnehmer des Friedensgebetes – wo und wie auch immer sie teilgenommen haben – segnen und stärken. Gerade jetzt brauchen wir die Kraft, die aus dem Gebet kommt und die Liebe der Muttergottes, die uns ermutigt und aufrichtet, in besonderer Weise. Ein besonderer Dank gilt allen Organisatoren, die das Friedensgebet auch im herausfordernden Jahr 2020 möglich gemacht haben.

Sie können sich das gesamte 13. Friedensgebet 2020 auf Youtube gerne noch einmal anschauen unter: https://www.youtube.com/watch?v=D0IWHOKbjkE

Foto © Gebetsaktion

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