Mystische Bedeutung der Erscheinungen von Medjugorje

Mystische Bedeutung der Erscheinungen von Medjugorje

13.12.2016

Gedanken von Dr. Max Domej

35 Jahre sind vergangen, seitdem in Medjugorje eines der größten übernatürlichen Phänomene der Neuzeit begonnen hat, die Weltöffentlichkeit zu bewegen. Millionen Menschen aus den verschiedensten Ländern der Erde sind seither nach Medjugorje gepilgert. Im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses waren und sind selbstverständlich seit 35 Jahren auch die Seher. Als am 24. Juni 1981 die Erscheinungen begonnen haben, waren die Seher Jugendliche, nur Jakov Colo war damals noch ein Kind. Mittlerweile sind sie alle erwachsene Personen, die geheiratet und Familien gegründet haben.

Die Seher stehen bei vielen Pilgern, die nach Medjugorje kommen, nach wie vor im Mittelpunkt des Interesses. Was machen sie privat? Haben sie auch Probleme wie wir „normale Sterbliche“, oder sind sie vielleicht schon „heilig“?!

Ich persönlich habe Medjugorje das erste Mal im Februar 1983 besucht. Je länger ich das Phänomen Medjugorje begleite und mich auch nach dem tiefen Sinn der Erscheinungen frage, erkenne ich, wie Medjugorje nicht nur in den Botschaften eine BOTSCHAFT für unser Leben vermittelt.

Die Entwicklung von Medjugorje trägt eine unverkennbare göttliche Handschrift. Viele negative Entscheidungen Ereignisse, welche wir vorerst nicht richtig verstehen konnten, haben sich zum letzten Endes immer zum Guten gewendet. Vieles schreibt Gott in diesem kleinen Ort mit neuer Schrift, und Er will uns zeigen, dass es auch heute möglich ist, den Weg der Heiligkeit, den beständigen Weg zu Gott zu gehen. Und in diesen Kontext möchte ich auch die Seher von Medjugorje integrieren.

Durch meine journalistische Tätigkeit war ich hunderte Male bei den Erscheinungen anwesend. Eine besondere Atmosphäre durchströmt die Anwesenden, wenn die Seher im Gebet verstummen und ihre Augen zu reden beginnen. Während der Erscheinung sind die Seher SEHENDE. Während der Erscheinung öffnen sich ihre Augen für eine für uns unsichtbare Welt. Die Seher sehen in eine andere Welt!

Was will uns Gott in Medjugorje mit diesem langen Zyklus der Erscheinungen sagen?
Die Muttergottes hat auf die Frage der Seher, wie lange sie ihnen noch erscheinen wird, in den Anfangsjahren sinngemäß geantwortet: Seid ihr meiner schon überdrüssig? Soll ich nicht mehr zu euch kommen. Nein, im Gegenteil, sagten die Seher der Gospa. Und sie antwortete, dass Gott sie schicke, um uns auf dem Weg der Heiligkeit zu begleiten. Und sie bedankt sich für all unsere Schritte, die wir aufgrund ihrer Einladung machen. 35 Jahre ist ein halbes Leben.

Pater Ivan Dugandžic beschreibt in seinem Artikel in unserer Medjugorje-Zeitschrift Nr. 121 die Tiefe der Bedeutung der täglich geschauten Präsenz der Muttergottes und auch der täglichen Präsenz der geschauten Göttlichkeit. Und diese geschaute Göttlichkeit ist wie eine Initialzündung für Millionen Pilger, welche Medjugorje schon besucht haben, dass sie begonnen haben, Gott neu zu begreifen.

Es ist hier kein abstraktes Theoretisieren über die Fragen der Religion. Es ist dies keine theologische Diskussion über Gott, ob Er überhaupt existiert. Nein, Medjugorje ist eine klare Antwort der Existenz Gottes, Medjugorje ist eine klare Antwort auf die Gottlosigkeit, Antwort auf den Atheismus unserer Zeit, besonders in unserer westlichen Welt. In Medjugorje verschmilzt der Mensch im stillen Gebet, in der oft so liebevollen Umarmung der Muttergottes – als heimkehrender Sohn vor dem Altar des Vaters. Der immer auf uns wartet.

Es werden uns durch die Medienwelt täglich neue Götter, neue Götzen präsentiert und schmackhaft gemacht. Durch das neue schnelle Zeitalter der Internetkommunikation scheinen die Grenzen der Entfernung in der horizontalen Ebene fast vollkommen überwunden. Und in diese Turbozeit kommt das überirdische Phänomen Medjugorje.

Welche Aufgaben haben die Seher?
Die Seher sind ausgewählt und mit der besonderen Begabung ausgestattet, in eine andere Welt zu blicken. Während der Erscheinung sind die Seher SEHENDE. Wenn sie aus diesem Zustand des Sehens wieder zurückkommen, sind sie aber Menschen wie Du und ich.

Persönlich kenne ich die Seher seit 33 Jahren. Sie sind wie wir alle ausgestattet mit den verschiedensten Begabungen und Eigenschaften, welche einer mag, ein anderer sich an den Eigenheiten aber auch stoßen mag. Das größte Problem meiner Meinung nach ist, dass wir die Seher immer als Seher betrachten und in sie etwas Übernatürliches hinein projizieren. Viele Wünsche, die in unseren Projektionen sind, führen dazu, dass wir uns anmaßen, die Seher als vollkommene Menschen sehen zu wollen. Noch einmal: Die Seher haben das Charisma, die Begabung erhalten, dass sie während der Erscheinung die Muttergottes sehen. Sie sind in dieser Zeit SEHENDE.

Am 24. Juni 2016 konnte ich zum Beispiel während der Erscheinung bei Ivan Dragicevic anwesend sein. Da es nicht mehr gestattet ist zu fotografieren, habe ich, nachdem ich aber doch drei Bilder gemacht hatte, Ivan bei seiner Begegnung mit der Gospa aus nächster Nähe beobachtet. Die Augen hatten sich verändert. Es ist ein Zwiegespräch, welches voll Wärme und Freundlichkeit ist. Der Mund von Ivan bewegte sich (lautlos) wie bei einem Menschen, der mit einer Person spricht, zuhörend, voller Freude und Liebe in den Augen, innehaltend, nickend und mit unbewegtem Mund auf eine Antwort wartend, welche er sichtlich mit den stummen Lippen bejahend bekam. Er war für jede Reaktion von außen unempfindlich. Der Blitz der Kamera aus nächster Nähe hat seine offenen Augen nicht gestört, sein Gesicht hat sich nicht verändert, nein, in keinster Weise hat er irgendetwas im Raum angeschaut. Seine sehenden Augen waren über zehn Minuten lang ausgerichtet auf die „Erscheinung“ der Muttergottes.

Als Beobachter hat man das Gefühl, bei einer intensiven Begegnung dabei sein zu dürfen. Der Gedanke, dass sich gerade etwas Übernatürliches vor jemandem ereignet, ist selbstverständlich Teil der Gedanken des Betrachters, aber man will es ja verstehen und den anderen weitervermitteln. Und dies ist für den zum Teil auch intellektuell forschenden Geist schwer bis unmöglich. Die Seher sind während der Erscheinung SEHENDE. Und wenn sich ihre Augen wieder senken und von ihrem Antlitz das überirdisch Gesehene wieder entschwindet, sind sie nicht mehr Sehende. Und das vertauschen wir zu oft in der häufigen Kritik an den Sehern. Die Seher haben sich diese Gabe, dieses Talent nicht ausgesucht. Sie sind vielmehr mit der Gabe des Sehens berufen worden, sich in den Dienst der Muttergottes zu stellen, um ihre Botschaften zu verkünden. Die wichtigste Botschaft von Medjugorje ist, dass die Muttergottes wirklich gegenwärtig ist. Das bedeutet für unsere so gottlose Welt, dass Medjugorje den Beweis liefert, dass unser Glaube nicht tot, sondern lebendig ist. Es ist keine Folklore oder rein historische Überlieferung aus früheren Jahrhunderten. Nein, Medjugorje ist der lebende Beweis für die Gegenwart Gottes in unserer Zeit. Für jeden von uns und besonders für jene, die den Glauben noch nicht erfahren haben, dass es etwas gibt, woran man glauben kann.

Die wichtigste Botschaft ist für uns alle, dass es wahrlich Gott gibt, dass es eine andere Welt gibt, für alle Zweifelnden, Bedrückten und Hoffnungslosen. Die täglichen Erscheinungen von Medjugorje sind für mich einer der größten, glaubwürdigsten Beweise in der Jetztzeit für eine überirdische göttliche Existenz.

Tausende Philosophen, Theologen versuchen den Sinn des Lebens und – in irgendeiner Form – Gott zu beweisen. Aber man kann Ihn schwer in eine Formel legen; man kann das Übernatürliche nicht in einen Film, in irgendeine Form unserer Dimension einfangen. Es entweicht uns, wie ein Sonnenstrahl am Abend entweicht, wenn die Sonne untergeht. Wir haben für die Nacht künstliches Licht erschaffen, als Ersatz für das Licht des Tages. Aber ganz ohne Tageslicht könnte die Natur nicht überleben. Wäre die Glaubwürdigkeit der Theologen und Philosophen so perfekt, gäbe es in der Welt keine Sinnkrise. Es gäbe keine Orientierungslosigkeit. Man schafft es oft nicht, glaubhaft weiterzuvermitteln. Und da erwählt Gott ein paar Jugendliche, denen Er erlaubt, dass sie die Muttergottes sehen und sich in Seinen Dienst stellen. Das ganze System des hierarchischen Denkens der Kirche und vieler anderer Institutionen ist mit so einem Phänomen am Anfang überfordert. Wenn man es aber als eine Quelle sieht, wo sich lebendiges Wasser unaufhaltsam in alle Richtungen der Welt durch die immer wieder neuen aktuellen Botschaften ergießt, verwandelt sich auch unser täglicher Zugang zum Überirdischen, zu Gott, zur Muttergottes.

Bericht aus Heft 122. Bestellen Sie unser Abo.
Bild: (c) Gebetsaktion

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