Meditation zur Fastenzeit von Pater Marinko Šakota

Meditation zur Fastenzeit von Pater Marinko Šakota

04.03.2021

In der Fastenzeit bereitet die Pfarrei Medjugorje und das Informationszentrum Mir Medjugorje an jedem Mittwoch eine Meditation vor.

Am ersten Mittwoch in der Fastenzeit (24. Februar 2021) sprach der Pfarrer von Medjugorje, Pater Marinko Šakota über das Fasten, und er setzt dies in seiner zweiten Katechese mit dem Thema „die seelische und geistige Dimension des Fastens“ fort.

Sie können die Meditation lesen, oder auch HIER mit Musikbegleitung von Pater Zvonimir Pavičić anschauen. Weitere halbstündige Meditationen werden noch von Pater Stanko Mabić und Pater Ante Vučković vorbereitet.

MEDITATION ZUR FASTENZEIT VON PATER MARINKO ŠAKOTA

Einer der Teilnehmer des Fastenseminars im Domus Pacis fragte Pater Slavko Barbarić: „Pater Slavko, Sie sagen uns, dass das Fasten uns hilft den Frieden zu finden, aber wenn ich faste, bin ich nervös und wütend auf meine Familienmitglieder, auf meine Frau und meine Kinder. Ist es nicht besser, dass ich nicht faste und nicht nervös bin, als dass ich faste und nervös bin?“ Pater Slavko antwortet ihm: „Es ist am besten zu fasten und nicht nervös zu sein.“ Und dann fügte er hinzu: „Wenn nur diejenigen nervös wären, die fasten, gäbe es auf der Welt nur wenige nervöse Menschen.“

Was ist also mit denen, die nicht fasten, aber nervös und wütend auf andere sind, die fluchen? Das Fasten macht uns nicht nervös und unruhig, sondern es hilft uns, die Ursachen der Nervosität und Unruhe zu entdecken.

Die Königin des Friedens lehrt uns, dass das Fasten dem Frieden dient – dem Frieden im Herzen des Menschen, als auch dem Frieden in der Familie und dem Frieden in der Welt.

Auch heute rufe ich euch auf, für den Frieden zu beten und zu fasten. Wie ich bereits gesagt habe und euch, meine lieben Kinder, jetzt wiederhole, können nur mit Gebet und Fasten auch Kriege aufgehalten werden. Der Friede ist eine kostbare Gabe Gottes. Sucht, bittet und ihr werdet ihn erhalten. “ (25. Februar 2003)

Wenn wir vom Fasten sprechen, gehen wir davon aus, dass der Mensch Speise und Trank benötigt. Jesus selbst glaubt nicht, dass die Menschen nur die geistige Speise benötigen; Er hat vielmehr Mitgefühl gegenüber den Menschen, die wegen ihres geistigen Hungers gekommen sind, um ihm in der Wüste zuzuhören. „In jenen Tagen waren wieder einmal viele Menschen um Jesus versammelt. Da sie nichts zu essen hatten, rief er die Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Wenn ich sie hungrig nach Hause schicke, werden sie unterwegs zusammenbrechen; denn einige von ihnen sind von weither gekommen.“(Mk 8, 1-3) Ebenso als er die Tochter von Jairus auferweckte, er vergaß die Bedürfnisse ihres Körpers nicht. Doch er schärfte ihnen ein, niemand dürfe etwas davon erfahren; dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben. (Mk 5, 43)

Durch das Fasten (indem wir auf Speise und Trank verzichten) entwerten wir nicht die Speise und den Trank! Denn sie sind Gaben Gottes! Sondern wir entdecken sie wieder! Wie ein Geschenk!

Außer der Speise und dem Trank für den Körper braucht der Mensch Speise und Trank für die Seele, denn der Mensch ist nicht nur Körper, noch wurde er nur für diese Welt geschaffen. Der Satan will sagen, dass wir Speise und Trank nur für den Körper brauchen, und Jesus antwortet ihm: „Der Mensch lebt nicht nur vom Brot, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt.“ (Mt 4, 4) Deshalb bleiben wir beim Fasten nicht an der Oberfläche, bei der Sorge um den Körper, sondern wir gehen ins Innere, und bemühen uns um die Hygiene der Seele.

Aufgrund der Gewohnheiten und des Gebunden seins sind wir gezwungen mehr zu essen und zu trinken als wir benötigen. Wir sammeln Dinge, die wir nicht benötigen. Es ist absurd, wie wir denken können, dass mit uns alles in Ordnung ist, dass es uns gut geht, dass wir frei sind, aber tatsächlich sind wir Sklaven der Gewohnheiten und des Gebunden seins geworden die uns sagen: „Du musst dies und das nehmen; du musst Alkohol trinken; du musst jemand in den Augen der anderen sein; du musst ein Zocker sein; du musst fernsehen und auf dein Handy schauen; du musst immer mehr und mehr haben…“ In dem wir an die Dinge gebunden sind, stehen wir unter Zwang: „Trag‘ diesen Kuchen weg, damit ich ihn nicht sehe! Ich kann ihn nicht anschauen, ohne ihn zu nehmen. Trag‘ diese Zigaretten weg, damit ich sie nicht sehe! Ich kann es nicht aushalten, dass ich sie nicht rauche. Geh‘ weg von mir! Ich kann dich nicht sehen und hören, ohne mich aufzuregen.

Was ist die Lösung? Von den Dingen und Menschen zu fliehen oder sich von ihnen fernzuhalten? Das Fasten lehrt uns „auszuhalten“! Pater Slavkos Haltung lautete: „Wer es lernt, mit den Dingen zu leben, der kann auch mit den Menschen leben.“

Das Fasten ist der Weg von der Sklaverei zur Freiheit durch Verzicht. „Ihr, meine lieben Kinder seid frei, das Gute oder das Böse zu wählen. Deshalb rufe ich euch auf: betet und fastet.“ (25. Januar 2008) Wenn der Mensch durch das Fasten lernt, mit den Dingen zu leben, ohne alles zu nehmen, was ihm angeboten wird oder was er sich wünscht, wird er fähig sein zu leben; er wird geduldig mit den Menschen sein, auch dann, wenn er nervös oder wütend ist… So werden in uns die inneren Kräfte  gestärkt, weil wir dadurch die Geduld und das Warten lernen. Und gerade diese seelische Stärke (wie Geduld, Warten, nicht alles sofort zu nehmen, was du wünschst, in der Hoffnung auszuhalten, wenn es schwer ist) verliert der heutige Mensch sehr leicht.  Mit der Schwächung der seelischen Stärken werden wir unfähig, die Schwierigkeiten, die im Leben kommen, zu bewältigen (beim Studium, in der Familie, bei der Arbeit, wenn das Kreuz auftaucht…). Wo sieht man den Verlust bzw. den Mangel an seelischer Stärke?

„Zum Beispiel, wenn man gleich in Verzweiflung fällt, sobald man sich in einer schwierigen Situation befindet… Viele nehmen zum Beispiel Drogen, weil ihnen die seelische Kraft fehlt, sich der Droge zu widersetzen. “ (Pater Slavko Barbarić)

Ob unsere seelischen Kräfte stark oder schwach sind, zeigt sich vor allem zwischen Ehepartnern. „Niemand heiratet einen Menschen, den er nicht liebt. Aber es gibt viele Scheidungen. Weshalb? Vielleicht kann ich meinen Ehepartner in einem bestimmten Punkt nicht annehmen. Sie haben nicht die Kraft, den anderen zu ertragen und zu vergeben – und die Familie wird zerstört.“ (Pater Slavko Barbarić)

Wenn der Mensch lernt, durch Fasten mit den Dingen zu leben, ohne sie zu berühren, ohne ihr Sklave zu sein, geduldig bleibt, auch dann wenn er nicht alles hat, das heißt, wenn er nicht alles nimmt, was er sich wünscht, wird er in der Lage sein zu leben; er wird geduldig mit den Menschen sein, auch dann, wenn er ihre Mängel, Schwächen, Fehler sieht, wenn er sozusagen „den Splitter im Auge eines anderen sieht“ und sich in Momenten der Wut und Nervosität befindet und in der Versuchung steht, ihn herauszunehmen. Simone Weil sagt uns: „Es kann sein, dass Laster, Verdorbenheit und Verbrechen fast immer den Versuch des Menschen darstellen, die Schönheit zu konsumieren, das zu verspeisen, was man nur anschauen sollte. Eva hat damit begonnen. Wenn dadurch, indem sie die Frucht gegessen hat, der Fall des Menschen verursacht wurde, dann wäre für das Heil der Menschheit das entgegengesetzte Verhalten erforderlich: die Frucht anzuschauen, ohne sie zu essen. “

Auch die Erziehung von Kindern und Jugendlichen im Fasten sollte in diese Richtung gehen. Die Kinder müssen nicht wie Erwachsene bei Brot und Wasser fasten, aber es ist gut, dass die Eltern zu ihrem Kind sagen: „Diese Schokolade gehört dir. Heute ist Freitag, deshalb iss sie heute nicht. Heb sie für morgen auf.“ So lehrst du dein Kind, geduldig zu sein und warten zu können und nicht jeden Wunsch erfüllen zu müssen, der in ihm entsteht.

Jesus bittet die Jünger darum, nur zwei Gewänder zu haben, denn das sei notwendig, jedoch nicht mehr! Durch das Fasten befreien wir uns von dem Zwang, indem wir nicht zulassen, dass er über uns herrscht. „Schaltet das Fernsehgerät ab und verzichtet auf verschiedene Dinge, die für euch unnütz sind!“ (13. Februar 1986) Das Fasten stärkt sehr das Wort in uns: Genug mit Sucht und Zwang! So erweitert sich in uns der Raum der inneren Freiheit, weshalb wir uns dem Zwang dann anders gegenüber stellen und wir können sagen: Ich muss keinen Alkohol trinken, ich muss kein Zocker sein, ich muss nicht fluchen, ich muss nicht nervös reagieren, ich kann ohne dies und jenes leben…

Der Philosoph Diogenes aß Brot und Linsen. Er wurde vom Philosophen Aristrip gesehen, der bequem lebte, weil er dem König schmeichelte. Aristrip sagte zu ihm: „Lerne dem König untertänig zu sein, und du wirst nicht von diesem elenden Essen, Brot und Linsen, leben müssen.“ Diogenes antwortete ihm: „Lerne von Brot und Linsen zu leben, dann wirst du dich nicht beim König einschmeicheln müssen.“

Die Königin des Friedens macht uns darauf aufmerksam, dass das Böse existiert, und es möchte, dass wir ihm untertänig werden. Aber Sie lehrt uns, dass wir uns den Kräften des Bösen widersetzen können. „Satan versucht euch seine Macht aufzusetzen. Lasst es nicht zu. Bewahrt den Glauben, fastet und betet. “ (16. November 1981)

Inwiefern hilft das Fasten, den Satan zu bekämpfen? «Gregor der Große bemerkte, dass der Teufel, als reiner Geist keine Notwendigkeit nach materiellem Reichtum hat. Daher überlässt er ihn uns gerne. Diese Großzügigkeit hat nur ein Ziel, und das ist, dass er uns besser einfangen kann:

Er kann uns durch unseren Besitz binden; kann uns mit Hilfe der Sachen, an die wir gebunden sind an Leine nehmen. Der beste geistige Schutzschild ist: auf weltliche Güter zu verzichten. Entblößt zu sein ist unsere stärkste Rüstung. “ (Fabrice Hadjadj)

Fasten ist eine Hilfe, um das „entblößt sein“ zu erlangen. Fasten bedeutet, „entblößt zu sein“, all das zu verlassen, an was wir uns geklammert haben, worauf wir vertrauten, womit wir uns abgesichert haben und sich dadurch Gott im wachsenden Vertrauen hinzugeben.

Gegen die Schlange (dem Symbol des Bösen), die entblößt und nackt ist, können wir nicht mit Kleidung kämpfen, d.h. in der Abhängigkeit von Dingen und von unsrem Ego, sondern es geht nur entblößt. Indem wir fasten sagen wir einerseits „Nein“ zur inneren Sklaverei gegenüber von Dingen und vom Satan, und andererseits sagen wir „Ja“ zu Gott. Wir entscheiden uns für die Freiheit.

In dieser Zeit wünsche ich besonders, dass ihr den Dingen widersagt, an die ihr euch gebunden habt, die aber eurem geistlichen Leben schaden. Deshalb, meine lieben Kinder, entscheidet euch vollkommen für Gott und erlaubt Satan nicht, dass er in euer Leben eintritt durch jene Dinge, die euch und eurem geistlichen Leben schaden. (25.2.1990)

So verstehen wir, dass das Fasten nicht nur ein Kampf gegen das Böse ist, sondern dass es uns hilft, unseren Glauben und unser Vertrauen auf Gott zu stärken. „ Ich möchte euch von Herzen für eure Fastenopfer danken. Ich möchte euch anregen, mit offenem Herzen auch weiterhin das Fasten zu leben. Mit Fasten und Entsagung werdet ihr, meine lieben Kinder, stärker im Glauben sein. “ (25. März 2007) „Liebe Kinder! Ich rufe euch in dieser Zeit zum Gebet, zum Fasten und zum Verzicht auf, damit ihr im Glauben stärker seid.“ (25. Januar 2021)

Das Fasten hilft uns, zwischen dem Notwendigen und dem Unnötigen zu unterscheiden, zwischen dem, was für das Leben notwendig ist und der Habgier. Es gibt Dinge, die für das Leben notwendig sind: Speise, Trank, Kleidung, ein Dach über dem Kopf… Aber es gibt auch einen Überfluss an Dingen. Es gibt auch den Hunger, mehr zu haben. Dieser Hunger macht den Menschen blind für das, was er schon hat.

Bei einem Fasten- und Gebetsseminar erkannte eine junge Frau, dass Ihre Schränke voller Kleider waren. Einige trug sie nur ein- oder zweimal, und in ihrem Wunsch, sie zu bekommen, „war sie den Eltern gegenüber aufdringlich gewesen“. Während sie bei Brot und Wasser fastete, öffneten sich ihre Augen, und sie sah den Überfluss, den sie vorher nicht gesehen hatte.

Die Königin des Friedens ruft uns zum Fasten auf, damit unsere Augen sich für so viele Gaben öffnen, die Gott uns jeden Tag gibt. „In dieser gnadenvollen Fastenzeit rufe ich euch auf, eure Herzen den Gaben zu öffnen, die euch Gott geben möchte. Seid nicht verschlossen, sondern mit Gebet und Entsagung sagt ‚ja’ zu Gott und Er wird euch in Fülle geben. Wie sich die Erde im Frühling dem Samen öffnet und hundertfach Ernte bringt, so wird euch auch euer himmlischer Vater in Fülle geben.“ (25. Februar 2006)

„Für das Leben braucht es wenig, sehr wenig“, sagte der hl. Leopold Bogdan Mandic. Beim Fasten wird mir klar: „Ich brauche nicht viel zum Leben. Ich brauche nicht viel, um glücklich zu sein.“ Fasten lehrt uns die Bescheidenheit und Einfachheit des Lebens und damit die Freiheit. „Es ist besser, Brot mit Wasser zu essen, als Kuchen mit Kummer….“ (A. Solschenizyn)

Der hl. Paulus ist das Beispiel eines Mannes, der trotz der Schwierigkeiten des Lebens zufrieden ist.. „Ich sage das nicht, weil ich etwa Mangel leide. Denn ich habe gelernt, mich in jeder Lage zurechtzufinden: Ich weiß Entbehrungen zu ertragen, ich kann im Überfluss leben. In jedes und alles bin ich eingeweiht: in Satt-sein und Hungern, Überfluss und Entbehrung. Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt!“ (Phil 4, 11-13).

Wenn es dieses mehr gibt, als wir brauchen, kann unser seelisches Leben in Gefahr geraten, weil wir uns daran gewöhnen und nicht das sehen, was wir haben. Damit erhöht sich in uns das Gefühl, dass wir noch mehr brauchen. Und das alles macht uns zu Blinden für das Wesentliche und Wichtige im Leben. Somit sehen wir nicht mehr das „einzig notwendige“, von dem Jesus zu Martha spricht, und das „eine fehlt dir noch“, das er dem reichen jungen Mann sagt.

Das Fasten ähnelt dem Akt von Ablatio, einem Bildhauer, der einen Felsbrocken meißelt indem er den Überschuss entfernt, das was unnötig ist, um die Gestalt anzunehmen, die er im Felsen sieht. Das Fasten ist Ablatio, das Entfernen, Beseitigen von unwichtigen Dingen, die unsere Aufmerksamkeit zu sehr auf sich ziehen und unsere Zeit in Anspruch nehmen, damit wir einzig das erkennen, was wesentlich ist, das einzig notwendige im Leben.

Das Fasten ist der Werdegang Marias, die zu Jesu Füßen saß, ihn anschaute und ihm zuhörte. Durch das Fasten lernen wir Gott kennen und in uns erwacht das Bewusstsein der Größe und Tiefe seiner Liebe gegenüber uns. „Deshalb, meine lieben Kinder, bewaffnet euch mit Gebet und Fasten, so dass ihr euch bewusst seid, wie sehr Gott euch liebt, und erfüllt den Willen Gottes.“ (25. Oktober 2008)

Außer, dass wir die Liebe Gottes uns gegenüber erkennen, erweckt das Fasten in uns auch die Liebe gegenüber Gott, d.h. der Hunger, das Bedürfnis nach Gott und der Wunsch, seinen Willen zu tun. Jesus ist das Beispiel für solchen Hunger und Durst nach der Nähe des Vaters und dem Wunsch, Seinen Willen zu tun: „Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk zu Ende zu führen.“ (Joh 4,34)

Die Königin des Friedens lehrt uns, dass der Sinn des Fastens darin besteht, sich Jesus zu nähern. „Auch heute lade ich euch zum Fasten und zur Entsagung ein. Meine lieben Kinder, entsagt dem, was euch hindert, Jesus näher zu sein.“ (25. März 1998) „Meine lieben Kinder, ich möchte euch alle meinem Sohn Jesus näher bringen; daher betet und fastet.“ (25.7.2004)

Der Wunsch nach Jesus, nach dem Bräutigam, ihm nahe zu sein, ist der Sinn des Fastens.

„Da die Jünger des Johannes und die Pharisäer zu fasten pflegten, kamen Leute zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer fasten? Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Solange der Bräutigam bei ihnen ist, können sie nicht fasten. Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; an jenem Tag werden sie fasten! “ (Mk 2, 18-20).

Das Fasten ist für uns notwendig, weil viele Dinge uns den Bräutigam wegnehmen; weil uns vieles von Jesus und vom Gebet entfernt. Wir fasten damit wir zu Jesus zurückkehren, damit wir ihm von innen heraus, mit dem Herzen, nahe und ähnlich sind.

Jesus lehrt uns, wie wichtig es für das Fasten ist, dass es nicht ein Akt vor den Menschen wird, sondern ausschließlich als Ausdruck der persönlichen Beziehung mit Gott. „Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.  Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der auch das Verborgene sieht; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.“ (Mt 6,16-18)

Wenn wir vor Gott fasten, der das Verborgene sieht, und nicht vor dem Menschen, wird unser Fasten ein Akt für die Menschen sein. In uns wird die Liebe gegenüber dem Menschen in Not erwachen. Wenn es in uns keine Liebe gegenüber den Menschen gibt, ist es ein klares Signal, dass wir die Bekehrung benötigen. Durch das Fasten überwinden wir uns selbst, aber nicht so, dass wir mit unseren Kräften den Sieg gewinnen – damit würde vielleicht unser Ego noch mehr gestärkt werden – sondern, dass wir uns mehr und mehr dem Heiligen Geist hingeben, damit er uns führt, inspiriert und formt.

Quelle: www.medjugorje.hr

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