Jesus setzte sich auf einen Berg und lehrte – Gedanken zum Evangelium

Jesus setzte sich auf einen Berg und lehrte – Gedanken zum Evangelium

21.02.2022

Vergangenen Sonntag haben wir im Evangelium die Seligpreisungen gehört, uns bekannt als Bergpredigt, der Berg der Seligpreisungen am See Genezareth im Matthäusevangelium. Letzten Sonntag haben wir aber die Seligpreisungen nach Lukas gehört als Feldrede, denn es heißt dort: „Jesus stieg mit seinen Jüngern den Berg hinab und in der Ebene richtete er seine Augen auf sie und lehrte sie.“

Ob am Berg oder in der Ebene, die Seligpreisungen bleiben für uns Christen immer eine große Herausforderung. Heute erfahren diese noch eine Steigerung, wenn Jesus Feindesliebe einfordert. Gott lässt die Sonne aufgehen über Gute und Böse, er lässt den Regen fallen über alle! Schon die großen heidnischen Philosophen verlangen Großmut. Im Alten Bund erfährt sie bei David tiefere Begründung und in Christus wird Feindesliebe zur Nachahmung Gottes erhoben. In Jesus vollzieht sich der Aufstieg von menschlicher zu göttlicher Großmut. Die Goldene Regel – was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu, reicht nicht, es braucht mehr. Wir müssen lieben bis es weh tut, sagt Mutter Teresa.

In der Ersten Lesung haben wir gehört, David schonte Saul, weil er als König der Gesalbte des Herrn war, gegen einen solchen erhebt man seine Hand nicht. Im Evangelium müssen wir zur Kenntnis nehmen, was Saul für David war, ist für uns jeder Mitmensch. Jeden Mitmenschen müssen wir ehren, achten, lieben, ja sogar jene, die uns betrügen, ausrauben, verleumden, über uns herfallen und töten. Feindesliebe ist wirklich der Gipfel der Forderungen an uns, da führt kein Weg vorbei! Christus ist diesen Weg ganz bewusst gegangen, darum scheute er immer den Weg hinauf nach Jerusalem. Jesus wusste, es kommt die Stunde des Verrates, die Stunde des Kreuzweges und der Ganzhingabe auf der Schädelhöhe, Golgota. Aber Paulus führt uns heute über den Tod so wunderbar hinaus. Der Tod ist nicht das Letzte. Wir werden vom Irdischen zum Überirdischen geführt. Wenn wir auch den Weg nicht recht kennen. In Christus erfahren wir den lebendig machenden Geist. Christus ist vom unendlichen Gott gekommen und hat so unbeschränkt geliebt, mit himmlischer Liebe liebt er uns heute wie gestern und für alle Zeit, darum finden wir nur in Ihm endgültige Erfüllung und Liebesglück. Er hat aber auch uns als seine Nachfahren als Christen, mit der gleichen Gabe ausgestattet. So kann der Christ nicht anders sein als voll Liebe, Güte und Hingabe.

Dr. Ignaz Hochholzer

Foto © Gebetsaktion

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