Jesus heilt und befreit – Gedanken zum Sonntagsevangelium

Jesus heilt und befreit – Gedanken zum Sonntagsevangelium

15.02.2021

Predigt, 6.Sonntag im Jahreskreis B , 14. Februar 2021

Die Reinheitsvorschriften der Juden regeln die Teilnahme am Gottesdienst, äußere Vorschriften, die sehr wohl auch den inneren Menschen treffen. Wir haben schon vergessen, dass zu Anfang auch bei uns Christen dem schweren Sünder die Teilnahme am Gottesdienst verwehrt war zum Schutze der Gemeinschaft der Heiligen, wie die Christen bezeichnet wurden.

Zum Glück hat sich ein Weg der Buße, Umkehr, Wiedergutmachung und Wiedereingliederung entwickelt. Vergessen wir da nicht das großartige Sakrament der Barmherzigkeit, der Liebe, der Beichte. Nur in diesem Sinne ist auch das Verhalten Jesu zum Aussätzigen im Evangelium zu verstehen, angefangen damit, dass Jesus Nähe zum Aussätzigen zulässt, ja noch mehr, dass Er ihn sogar berührt, damit war schon das befreiende, erlösende und heilende Wort zu erwarten: „Ich will, sei rein!“ (Mk 1,41) Darin liegt eine besondere Steigerung des Messiasgeheimnisses, vom Aussatz heilen übertrifft bei weitem Austreibung von Dämonen und heilen von allen anderen Krankheiten. Während der Aussätzige rein und frei wird, wird Jesus eingeengt und bedrängt, weil eben alle Heilung wollen. Das macht Jesus unfrei und veranlasst Ihn zum Rückzug an einsame Orte. Wie schon im Gottesknecht dargestellt, hat er alles auf sich genommen – Sünde, Bedrückung, Krankheit Ausgestoßen-Sein und jegliches Leid.

So weist uns Paulus darauf hin wie sehr uns Christus befreit hat und wir sollen uns durch nichts auf´s neue versklaven lassen, schon gar nicht durch die Sünde. „Gebt nicht Anlass zu einem Vorwurf, haltet euch froh und frei.“ (1 Kor 10,32)

Paulus mahnt zur Freiheit in Liebe: „Nehmt mich zum Vorbild wie ich Christus zum Vorbild nehme“ (1 Kor 11,1) dem Vollbild von Liebe und Gehorsam, Hingabe und Aufopferung.

Dr. Ignaz Hochholzer

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