In Jesus bleiben – Predigt am 5. Sonntag der Osterzeit
03.05.2021
Predigt am 5.Sonntag der Osterzeit, 2. Mai 2021
„Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch!“ Diese Zusage macht uns heute Jesus im Evangelium.
Das gehört zu den Abschiedsreden Jesu, nächste Woche begehen wir das Fest Christi Himmelfahrt. Wie mit Jesus in Verbindung bleiben? Das ist die entscheidende Frage, sagt Er doch selbst: „Ohne mich könnt ihr nichts vollbringen.“ Das ist der Jammer unserer Welt heute, der Verlust der innigen Verbindung mit Jesus, die Gottvergessenheit. Dabei hätte sich Jesus so sehr angeboten, mit uns zu sein, jeden Pulsschlag und Atemzug.
„Ich bin der gute Hirt“, sagt Jesus“, ihr seid von mir behütet. Und heute sagt Jesus von sich: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben, die Zweige, Äste und Früchte.“ (Joh 15,5) Zu oft versuchen wir es ohne Jesus! Selbstüberhöhung und Gottvergessenheit sind Versuchung und Untergang unserer Zeit. Ohne Wurzeln können wir uns aber nicht entfalten. Ohne Wurzel keine Pflanze, kein Baum. Wir brauchen starke Wurzeln, ein offenes Herz und weite Horizonte. Was unsere Vorfahren eingepflanzt haben, kann sich nur weiter entwickeln, wenn wir uns nicht absondern, Ehrfurcht und Achtung haben.
Warum ist das Thema Bewahrung der Schöpfung so dringlich und für das Überleben entscheidend geworden? Weil wir unsere Wurzeln vergessen haben, abgetrennt vom Weinstock ist nur Untergang, Vernichtung und Höllenfeuer. Jesus ruft uns so liebevoll: „Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch.“ (Joh 15,4)
In der Zweiten Lesung haben wir die Zusage, auch wenn das eigene Herz uns anklagt, Gott ist größer, er verlässt uns nicht. Wenn wir uns unwürdig, sündig fühlen, Gott ist größer, er verlässt uns nicht. Wir dürfen vertrauen, so hat es auch Petrus erfahren nach seinem dreimaligen Verrat. Demütig ruft er: „Herr, du weißt alles, du weißt, dass ich dich liebe.“
Foto © Gebetsaktion
Dr. Ignaz Hochholzer
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