„Hier bin ich, sende mich“ – Gedanken zum Sonntagsevangelium

„Hier bin ich, sende mich“ – Gedanken zum Sonntagsevangelium

07.02.2022

„Hier bin ich, sende mich!“, so bereitwillig antwortet Jesaja auf den Ruf Gottes, nachdem er von Gott, dem Allerhöchsten über Vermittlung des Engels Serafi Vergebung der Schuld erfahren hatte, Reinigung, Sühne für jegliche Sünde. Heute ist der Angriff auf Priester und Bischöfe, ja sogar Papst groß. Was können wir da tun? Es wird nicht nützen, wenn wir menschliche Rechtfertigung suchen, nur Gott kann vergeben, nur Seine Heiligkeit kann auch uns heiligen. Der Mensch für sich kann nur rufen: “Weh mir, denn ich bin verloren.” Doch der Herr, der allein herrlich ist, nicht selbstherrlich, er gibt den Verlorenen nicht auf. Er rettet den verlorenen Menschen, reinigt ihn, läutert ihn. Nur Gott kann die Zusage machen: “So ist deine Schuld gewichen und deine Sünde gesühnt.” So wird Jesaja zum Gottesmann und kann sagen: „Hier bin ich, sende mich“. Nicht von sich aus, sondern immer nur von Gott her, kann jemand sein Jawort geben und die Sendung annehmen. Dabei braucht es immer das Eingeständnis der eigenen Unzulänglichkeit! Mut zur Umkehr ist Auftrag für das ganze Leben, so erfahren wir es heute bei den drei Berufungsgeschichten von Jesaja, Paulus und Petrus. Bei allen dreien ist es Gnadenwirken Gottes.

Paulus war als Saulus einer der eifrigsten Christenverfolger. So viele hat er getötet, dennoch wurde er zum Völkerapostel und Zeuge des Auferstandenen Herrn bis hin zum Blutzeugnis. Bei Gott ist alles möglich, so sehen wir es auch bei Petrus, der schnell zu begeistern war, aber auch schnell versagt hat, als er Christus verleugnet hat. Dennoch hat ihn Jesus als Nachfolger eingesetzt. Auch heute gibt es Verrat und Versagen unter jenen, die ihr Ja zur Nachfolge gegeben hatten.

Wenn Christus vergibt, wie sollten dann wir ohne Vergebung sein, die wir doch alle der Vergebung bedürfen. Nützen wir selbst das Sakrament der Vergebung, der Beichte, es macht froh, frei, unbeschwert. Vielleicht sind wir dann weniger nachtragend, weniger anklagend und mehr darauf bedacht, selbst den rechten Weg zu gehen und mit Petrus vor Jesus niederzufallen mit dem Bekenntnis: „Geh weg von mir; denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr!“ Sicher wird dann auch uns das Wort Jesu gelten: „Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen dienen.“

Dr. Ignaz Hochholzer 

Foto © Gebetsaktion

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