Gott ist unsere Zuflucht und Stärke – Betrachtung zur Botschaft vom 25. Oktober 2020
27.10.2020
Die Seherin Marija Pavlović-Lunetti hat seit mehr als 39 Jahren die außerordentliche Gnade, dass sie jeden Abend die Muttergottes sehen und mit ihr sprechen darf. Man kann sich vorstellen was für eine Vertrautheit zwischen ihnen herrschen muss! Schon aus unserem normalen alltäglichen Leben wissen wir, eine Person, die man täglich sieht, prägt das eigene Leben sehr. Wir Menschen sind keine Einzelgänger, sondern wir brauchen einander, lernen voneinander und beeinflussen und prägen einander.
Einmal im Monat, jeweils am 25., spricht die Muttergottes nun Worte, die sich nicht nur an die Seherin Marija, sondern an alle Menschen, an alle Kinder der Muttergottes richten.
Am 25. Oktober 2020 gab die Muttergottes wieder eine Botschaft, die sich innerhalb weniger Stunden – in verschiedenste Sprachen übersetzt – auf der ganzen Erde verbreitete. Die Worte der Muttergottes waren einfach, doch sehr bedeutungsvoll. Es lohn sich, sie Satz für Satz zu betrachten.
„Liebe Kinder! In dieser Zeit rufe ich euch auf, dass ihr zu Gott und zum Gebet zurückkehrt.“
Schon in vielen Botschaften hat die Muttergottes dazu aufgerufen, zum Gebet und zu Gott zurückzukehren. Doch das Wichtige ist die Beifügung „in dieser Zeit“. Wir sind hier und jetzt, in dieser Zeit, in diesen Tagen, in diesem konkreten Monat aufgerufen, mehr zu beten und Gott zu suchen. Wie leicht vergisst man in den Verpflichtungen des Alltags auf das Gebet. Wie leicht ist man versucht, in den Schwierigkeiten des Lebens bei Menschen und menschlicher Klugheit Hilfe zu suchen. Aber nein, in dieser Zeit – die voller Schwierigkeiten und Leiden ist – sollen wir ganz bewusst bei Gott Hilfe suchen und Ihm die erste Stelle in unserem Leben geben.
„Ruft alle Heiligen um Hilfe an, damit sie euch Vorbild und Hilfe seien.“
Ein paar Tage vor Allerheiligen werden wir daran erinnert, dass der Himmel bewohnt ist von unzähligen Heiligen – von den großen und bekannten Heiligen, aber auch von den vielen unbekannten Heiligen des einfachen Lebens, deren Namen nur Gott kennt. Auch aus unseren eigenen Familienstammbäumen gibt es Heilige, die in der Ewigkeit Gottes vor Seinem Thron stehen und Ihn anbeten. Genau jetzt empfiehlt uns die Muttergottes, alle Heiligen, um Fürbitte anzurufen. Sie lädt uns aber auch dazu ein, uns die Heiligen zum Vorbild zu nehmen. In der unüberschaubar großen Schar von Heiligen gibt es sehr verschiedene Persönlichkeiten, unterschiedlich in Herkunft, Lebensstand und Berufung. Doch alle Heiligen vereint ein Wesenszug: sie alle haben Gott kompromisslos und konsequent an die erste Stelle ihres Lebens gesetzt. Darin sollen wir sie uns immer zum Vorbild nehmen.
„Satan ist stark und kämpft darum, so viele Herzen wie möglich zu sich zu ziehen. Er will Krieg und Hass.“
Diese Feststellung der Muttergottes ist sehr ernst und wörtlich zu nehmen. Satan ist stark, er kämpft gegen uns und sein Ziel ist Hass und Krieg. Der Krieg, den Satan möchte ist ein Krieg im zweifachen Sinn. Zum einen will er Krieg zwischen Gott und Mensch. Dieser bricht dann aus, wenn der Mensch gegen Gott und die göttliche Ordnung rebelliert. Krieg zwischen Gott und Mensch herrscht, wenn der Mensch die Gebote Gottes – die in die Schöpfung und ins Herz des Menschen eingeschrieben sind – missachtet. Krieg herrscht, wenn der Mensch Gott leugnet, Ihn vergisst und sich selbst zur höchsten Autorität macht; wenn der Mensch lügt, stiehlt, betrügt, den Nächsten ausbeutet, verachtet, ignoriert oder ihm sogar das Leben nimmt. Vor allem das Gebot nicht zu töten, wird heute in nie dagewesener Weise gebrochen, ja sogar gesetzlich legitimiert! Man denke nur an das furchtbare Unrecht der Abtreibung, wenn wehrlose Babys am eigentlich sichersten Ort der Welt – im Schoß ihrer Mutter – grausam getötet werden. Aber nicht nur am Anfang des Lebens, sondern auch am Ende des menschlichen Lebens maßt sich der Mensch immer mehr an, die Stelle Gottes einzunehmen und über Leben und Tod zu entscheiden. Euthanasie, die Tötung auf Wunsch, ist schon in einigen Ländern erlaubt und wird aktuell auch bei uns intensiv diskutiert. All das ist Ausdruck des Krieges zwischen Gott und Mensch. Im zweiten Sinn ist Krieg der Unfriede zwischen Menschen und zwischen Völkern. Auch diese Gefahr ist real und letztlich eine Konsequenz aus dem Krieg zwischen Gott und Mensch.
In den ersten Tagen der Erscheinungen von Medjugorje sagte die Muttergottes, die bis heute gültigen Worte: „Friede, Friede, Friede und nur Friede. Zwischen Gott und Mensch und den Menschen untereinander muss wieder Frieden herrschen.“ (26. Juni 1981) Satan will Krieg, doch gerade deshalb hat uns Gott Vater die „Königin des Friedens“ geschickt, damit sie uns hilft, seine Pläne zu durchkreuzen. Wir dürfen wissen: Maria ist es, die der Schlange ihr giftiges Haupt zertreten wird, am Ende wird ihr unbeflecktes Herz triumphieren. Als Königin des Friedens möchte sie uns helfen, in unserem Leben den Frieden zu verwirklichen – den Frieden zwischen uns und Gott sowie den Frieden untereinander, damit die Pläne des Satans scheitern.
„Deshalb bin ich so lange bei euch, um euch auf den Weg des Heils zu führen, zu Dem, Der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist.“
Die Muttergottes erscheint deshalb schon so lange in Medjugorje, weil sie uns auf dem Weg zu Gott führen möchte. Gott Vater hat es ihr erlaubt, schon so lange bei uns zu sein. Lassen wir uns von ihr führen und an der Hand nehmen! Ergreifen wir ihre Hand im Rosenkranzgebet, im Beten von Litaneien und im stillen Herzensgebet. Maria führt uns immer zu Jesus. Jesus hat von sich selbst gesagt, dass Er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist (vgl. Joh 14,6). Jesus ist der einzige Weg zu Gott, Er ist die ewig gültige, unveränderliche Wahrheit und Er ist das Leben, das den Tod besiegt.
„Meine lieben Kinder, kehrt zurück zur Liebe zu Gott, und Er wird eure Stärke und Zuflucht sein.“
Wir müssen uns eingestehen, dass wir die derzeitige Krise nicht aus eigener Kraft lösen können. Die Komplexität und Vielschichtigkeit der Corona-Krise übersteigen unser menschliches Vermögen und unsere Kräfte. Wir brauchen Gott. Wir brauchen Seine Hilfe und Führung. Er ist der gute Hirte, der uns aus jedem dunklen Tal herausführen kann. Gott hat Sein Volk nie verlassen, sondern immer geführt. Denken wir nur an die große Heilstat des Alten Bundes: Gott hat das Volk Israel aus der Sklaverei Ägyptens herausgeführt und ihm die Freiheit geschenkt. Er war ihre Stärke und Zuflucht. Wenn wir ebenfalls unsere Stärke in Ihm suchen und uns in jeglicher Not zu Ihm flüchten, wird Er auch uns herausführen aus allen Nöten und uns den Weg in die Freiheit zeigen.
„Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid.“
Wie rührend ist es, dass sich die Muttergottes in jeder Botschaft bei uns bedankt. Sie dankt uns gleichsam im Voraus dafür, dass wir ihre Worte hören und befolgen. Tun wir wirklich, wozu uns die Muttergottes einlädt. Beten wir in diesen Tag mehr, rufen wir die Heiligen an und ahmen wir sie nach, suchen wir den Frieden mit Gott und untereinander, ergreifen wir die Hand der Muttergottes und lassen wir uns von ihr führen. Sie wird uns zum dreifaltigen Gott führen, der unsere Stärke und Zuflucht ist, und der auch in den schwierigsten und hoffnungslosesten Situationen den Ausweg kennt.
Katharina Ebner, MA
Foto © Gebetsaktion
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