Gedanken zum Fest der Taufe des Herrn

Gedanken zum Fest der Taufe des Herrn

10.01.2022

Mit der Taufe Jesu beenden wir die Weihnachtszeit. Die Taufe Jesu beendet seine verborgene Zeit in Nazareth mit Josef und Maria. Wir beachten diese dreißig Jahre in Nazareth kaum, weil wir von seiner Botschaft in den drei Jahren öffentlichen Wirkens überwältigt sind. Das beginnt mit der Taufe Jesu im Jordan. Das Wort Taufe kommt von Tiefe, eintauchen in die Tiefe. Ursprünglich geschah taufen durch untertauchen. Wir erleben es bei Jesus durch Eintauchen in die Tiefe seines Wesens, noch dazu geschieht dies in der Wüste. Dort hat Johannes der Täufer gelebt, zu Buße und Umkehr aufgerufen und die Sünder getauft. Da schließt sich Jesus an, er stellt sich in die Reihe, wartet wie alle anderen bis er zu Johannes vorkommt und untergetaucht wird. Erst da öffnet sich, während er betet, der Himmel, der Heilige Geist steigt in Gestalt einer Taube herab und die Stimme des Vaters bezeugt: „Dies ist mein geliebter Sohn.“

Wir haben dieses Geschehen der Taufe heute erneuert, allem Bösen abgesagt und Gott neu die Treue versprochen. Dazu sind wir immer wieder auch im Sakrament der Beichte geladen. Wenn Jesus sich anstellt und in der Reihe der Sünder geduldig wartet, können doch wir nicht behaupten, wir haben keine Sünden und brauchen die Beichte nicht. Gott will uns seine Liebe schenken, so heißt es schon im Buch Jesaja. Er vergibt die Schuld. Nehmen wir seine frohe Botschaft, Güte und Liebe an !Nur so erfahren wir Heimkehr zu Gott, unserem Vater, so nur führt er aus unserer Halbherzigkeit heraus und wir erfahren schon ein Stück Himmel hier und jetzt.

Paulus sagt uns im Titusbrief: „Die Gnade Gottes erzieht uns dazu, uns von der Gottlosigkeit und irdischen Begierden loszusagen.“ Das will uns auch die Wüste beibringen, in der Leere, im Mangel sollen wir neu Christus entdecken. Es heißt ja in den alten Klosterregeln: Solus Deus, Gott allein. Das will uns auch die Wüste sagen, Gott allein, und vielleicht auch die Pandemie. Es geht um Rückzug, Enthaltung, Verzicht, aber es bleibt uns Gott. Schauen wir auf zu Ihm, rufen wir Ihn an:

Herr mein Gott, lass mich Dir nahe sein und immer näher kommen bis wir alles Irdische hinter uns lassen und ganz mit Dir sind in alle Ewigkeit.“

Dr. Ignaz Hochholzer

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