Gedanken zum Christkönigssonntag

Gedanken zum Christkönigssonntag

22.11.2022

Das erwählte Volk Israel war nicht als Königtum geplant. Jahwe hat sein Volk aus Ägypten geführt, er selbst wollte für sein Volk sorgen. Gott willigte zwar der Einsetzung eines Königs zu, aber er selbst, Gott, der Allerhöchste bleibt König für Israel. Zwar ist David schon als Hirtenknabe gesalbt worden und es ist ihm gelungen, alle Stämme Israels in einem Reich zu einen, aber bald schon kam wieder die große Spaltung nach Salomos Tod. Nur der wahre König auf Davids Thron, Jesus Christus, kann in seinem allumfassenden Reich alles Getrennte einen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Nur von Gott her können wir uns selbst und alle Welt recht verstehen, so sagt Paulus in der Zweiten Lesung:

„Dankt dem Herrn mit Freude. In ihm hat alles Bestand. Durch seinen Sohn hat Gott die Welt erschaffen und auch erlöst. Durch sein Blut am Kreuz sind wir gerettet.“

Es gibt Kreuze, wo der Dornengekrönte noch mit einer kostbaren Krone versehen ist. Das zeigt das Königtum Jesu Christi, der König erhöht am Kreuz in Hingabe seines Lebens für uns alle. Die Inschrift über dem Gekreuzigten “Das ist der König der Juden” war zum Spott gedacht, aber wenigstens einer hat diese Inschrift ernst genommen, der rechte Schächer, den wir Dismas nennen. Er wendet sich Jesus zu mit der Bitte: “Denk an mich, wenn du in dein Reich kommst!”

Jesus sagt dem reuigen Verbrecher Anteil an seinem verheißenen Erbe zu durch den besonderen messianischen Gnadenakt, nicht durch abgebüßte Strafe. Königtum am Kreuz ist Gnade, ist Vergebung, ist Barmherzigkeit, Nachlaß und Vergebung der Sünden, wie wir sie in jeder Heiligen Messe beim Bußakt erbitten. Gerade unsere Zeit braucht Vergebung, Güte und Liebe Gottes, dass nicht noch schlimmeres geschieht! “Mein Königtum ist nicht von dieser Welt”, sagt Jesus vor Pilatus.

Wir können dieses Königtum kaum recht erfassen, weil die Liebe Gottes all unsere Vorstellung und Erkennen übersteigt. So ist die angemessene Haltung vor dem Kreuz zu knien, nur in dankbarer Verehrung wird auch unser Herz von dieser Liebe erfasst. Jesus ist der Retter aus ewigen Tod für jeden, der seine Schuld und Schwäche eingesteht, er darf mit bleibender Lebensgemeinschaft mit dem gekreuzigten und auferstandenen Herrn rechnen schon jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.

Dr. Ignaz Hochholzer

Foto: Gebetsaktion

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