Gedanken zum 2. Adventsonntag

Gedanken zum 2. Adventsonntag

05.12.2022

Die vier Adventsonntage sind uns eine besondere Einladung auf Gott hin und haben jeweils vom Eröffnungsvers einen besonderen Titel.

Der erste Adventsonntag ”Ad te levavi: zu dir erhebe ich meine Seele”, sich Gott zuwenden.

dann heute am zweiten Adventsonntag “Populus Sion”, Volk Gottes, der Herr kommt, höre auf IHN!

Nächsten Sonntag, der dritte im Advent “Gaudete”, freut euch

und dann am vierten Adventsonntag “Rorate”, Tauet ihr Himmel von oben, regnet herab den Gerechten!

Heute sind wir in der Zweiten Lesung aus dem Buch Jesaja angesprochen als Volk Sion, Populus Sion und erfahren eine gute Verheißung, die wir gerade jetzt dringend nötig haben, wo uns Krieg und Erkrankung der Umwelt bedrücken. Heute, Vierter Dezember, ist Barbaratag und nach alten Brauch werden meist von Kirsch – oder Apfelbäumen Zweige geschnitten und eingewässert, blühen sie am Weihnachtsmorgen auf, so bringt das Glück im Neuen Jahr und bedeutet gute Zukunft. Die Bibel ist von jeher Gute Nachricht, sie bringt uns die Verheißung schon durch die Propheten, so heute in der Ersten Lesung aus dem Buch Jesaja. Gott kommt, Gott kommt in irdischer Gestalt als “Spross aus der Wurzel Isaias”. Isaia war der Vater Davids, von ihm wird der Sprössling erhofft. David und Salomo hatten abgewirtschaftet, so liegt der Neuanfang weiter zurück in diesem besonderen davidischen Geschlecht, denn für Gott ist nichts unmöglich. So dürfen wir von diesem Baumstumpf Isaias die Fülle des Geistes des Herrn erwarten. Nur der Geist Gottes kann unsere Welt vor Übel bewahren und erretten aus jeder misslichen Lage. So kann nur die Fülle des Geistes zum rettenden Gericht für die Armen und Hilflosen werden und alles Unrecht und Krieg überwinden.

Nur der Geist Gottes kann Menschheit und Natur retten, bewahren, neu zum Aufblühen bringen. So soll die kommende Weihnacht nicht düster und dunkel sein, sondern im Geist Gottes neues Licht und Herrlichkeit aufstrahlen lassen. Gott erhellt die Finsternis unserer Nacht. Schon der Prophet Jesaja kündet es so unübertrefflich zuversichtlich und ermutigend, sodass wir uns alle erheben dürfen und neu Mut schöpfen: Der Wolf findet Schutz beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein, Kalb und Löwe weiden zusammen. Das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn, so wie die Wasser das Meer bedecken.

So bringt dieser Advent Frieden den Menschen und Heilung aller Schöpfung, wenn wir nur neu Gottes Geist über uns und alle Welt erflehen, erbitten, Raum geben und kommen lassen.

Komm, Du Geist der Güte und Liebe, Geist der Fülle, der alle Welt erschaffen hat, Du erhältst sie auch, weil Du uns nahe kommst.

In unserer Umkehr, da bricht die Herrschaft Gottes an, das Himmelreich, wie es uns Johannes der Täufer im Evangelium zusagt. Jetzt ist die rechte Zeit, die Zeit der Gnade, wenn wir dem Aufruf des Apostels Paulus in der Zweiten Lesung folgen: Nehmt einander an, wie auch Christus uns angenommen hat.

Dr. Ignaz Hochholzer

Foto © Gebetsaktion

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