Erstes Interview mit neuem Apostolischen Visitator Cavalli
14.02.2022
Am 27. November letzten Jahres ernannte Papst Franziskus Erzbischof Aldo Cavalli zum Apostolischen Visitator mit besonderem Charakter für die Pfarrei Medjugorje, wo er gestern Abend, am Gedenktag Unserer Lieben Frau von Lourdes, eingetroffen ist. Froh erwartet Medjugorje seinen neuen Apostolischen Visitator und froh sind auch wir, dass er schon am ersten Tag Zeit gefunden hat, Gast im Programm des Radiosenders MIR Medjugorje und den Videoplattformen des Informationszentrums MIR Medjugorje zu sein.
Exzellenz Erzbischof, gelobt seien Jesus und Maria, und seien Sie herzlich willkommen!
Ich danke Ihnen, dass Sie mich zu diesem Gespräch eingeladen haben. Und danke dem Herrn und der Jungfrau Maria, dem Hl. Vater, die mich hierher ernannt haben. Ich war noch nie hier. Aber viele Menschen aus meinem Land und aus meiner Pfarrei kamen schon hierher und nach ihrer Rückkehr bemerkte ich immer eine sehr tiefe Sache: Sie kehrten voller guten Willens zurück, erfüllt mit Glauben, erfüllt mit dem Wunsch, gut zu leben, den Herrn zu empfangen, erfüllt mit Gutem für die Muttergottes, mit dem Wunsch, den Rosenkranz zu beten. Mir sind viele positive Dinge aufgefallen, aber ich war noch nie hier. Als mich der Papst in meinem Alter von 75 Jahren ernannte, war ich zufrieden. Und ich war froh, hier hinzukommen. Ich kam gerne, sogar sehr gerne.
Was sind Ihre ersten Eindrücke nach Ihrer Ankunft in Medjugorje?
Ich wollte mit den Franziskanerpatres sprechen, die schon lange hier sind, und die viel Gutes getan haben und weiter fortfahren, sehr Gutes zu tun. Sie sind diejenigen, denen ich als erstes begegnet bin, und ich habe gesehen, dass sie diesen Ort lieben. Sie hören gerne Beichte, predigen gerne, sie stehen der Gnade Gottes zur Verfügung und das ist sehr positiv. Heute früh habe ich die Kirche gesehen, die Orte, an die die Menschen kommen, und es stellt sich mir immer eine tiefe Frage: Warum kommen so viele Menschen hierher? Und es gibt ein tiefes „darum“. Sie kommen nicht zum Spaß, nicht aus anderen Gründen… Ich habe immer bemerkt, dass sie mit dem Wunsch kommen, dem Herrn zu begegnen, zu beten und in der Gesellschaft der Jungfrau Maria zu sein. Zwei Dinge gemeinsam: dem Herrn zu begegnen, zu beten, sein Leben zu ändern und in der Gesellschaft der Jungfrau Maria zu sein. Als meine Leute von hier zurückkamen, waren dies zwei grundlegende Punkte. Jetzt folgt die Konsequenz: Was muss ich tun? Was machen die Franziskanerpatres sehr gut? Wir arbeiten mit der Gnade zusammen, um auf bestmögliche Art und Weise den Personen zu helfen, die kommen, um dem Herrn zu begegnen und in der Gesellschaft der Jungfrau Maria zu sein. Das ist unser Ziel! Gemeinsam mit den Franziskanern, mit dem Bischof von Mostar und mit der Vielzahl an Laien, die hier arbeiten, wie auch Sie, gemeinsam zusammen zu arbeiten mit diesen Menschen, die hierherkommen wegen dem einen einzigen Ziel: dem Herrn an einem heiligen Ort zu begegnen; und dies ist ein heiliger Ort geworden, dem Herrn zu begegnen in der Eucharistie, Ihm im Evangelium zu begegnen, Ihm bei der Anbetung zu begegnen, Ihm in der Beichte zu begegnen und in der Gesellschaft der seligen Jungfrau Maria zu verweilen. Darin müssen wir zusammenarbeiten und nicht in etwas anderem. Mit dem Heiligen Geist zusammen zu arbeiten, um den Gläubigen in dieser Richtung zu helfen.
Sie sagten, dass Sie noch nie in Medjugorje gewesen sind, aber Sie hätten die Gelegenheit gehabt, Menschen zu treffen, die hierher gepilgert sind. Wie vertraut sind Sie mit dem Phänomen Medjugorje und all dem, was hier in den Letzten 40 Jahren passiert ist?
Schauen Sie, ich bin Italiener. In meinem Land ist Medjugorje zu einem Ausgangspunkt geworden, und wenn die Menschen einen Ausgangspunkt haben, erkennen sie, dass sie dort dem begegnen werden, wem sie begegnen wollen, und das sind der Herr und die Jungfrau Maria, und dabei kann sie niemand aufhalten, es kann sie niemand aufhalten und das ist sehr positiv!
Die Menschen sind gekommen, sie kommen immer noch und werden weiterhin kommen. Aber wir müssen diesen Ort als einen Ort der tiefen Spiritualität bewahren. Es ist selbstverständlich, dass es Unterkünfte geben sollte, wenn Menschen kommen; das bedeutet, wenn Menschen hierherkommen, müssen sie auch hier leben können. Wo leben sie? Das heißt, man muss Objekte bauen, wo sie essen können, Objekte, in denen sie Geschenke kaufen können, die mit ihrer Erfahrung zusammenhängen… Wir stellen dies zur Verfügung und das sind normale menschliche Dinge, die man bedarf, um hier leben zu können, und das ist normal, es ist normal. Es ist immer so, dass Menschen an heiligen Orten ein Bedürfnis nach solchen Objekten haben. In Rom ist es genauso. Die Menschen kommen nach Rom, weil der Papst in Rom ist. Das ist das wichtigste; aber es gibt in Rom viele schöne Dinge, Rom ist wunderschön, aber da ist der Papst. Und wenn sie kommen, wo sollen sie leben? In Hotels, Instituten, auch die werden benötigt. Sie möchten Souvenirs kaufen, sie werden sie auch kaufen, und sie sind nützlich, um sie an die spirituelle Umgebung zu erinnern, in der sie waren, und dasselbe gilt auch für Medjugorje.
Sie haben den Großteil Ihres Lebens in der Diplomatie verbracht. Ende Januar haben Sie Ihren Dienst als Apostolischer Nuntius in den Niederlanden beendet. Nun hat Ihnen der Papst einen Dienst anvertraut, der vor allem einen pastoralen Charakter hat. Wie haben Sie die Nachricht von Ihrer Ernennung zum Apostolischen Visitator mit besonderem Charakter für die Pfarre Medjugorje erhalten?
Schauen Sie, seitdem ich Priester bin, ist für mich alles ein pastoraler Dienst. Die Trennung zwischen der Diplomatie und der Pastorale gibt es nicht für uns und auch nicht für mich. Warum? Weil eine Person eine pastorale Fähigkeit hat und keine Funktion. Die Funktion kommt nachträglich. Im Inneren haben wir die pastorale Fähigkeit, sodass jede Sache, die wir tun, pastoral wird, das ist sehr positiv. Botschafter werden sich begegnen, sie sind Menschen, die ganze Länder repräsentieren, und sie haben ihre Wichtigkeit, weil sie ein ganzes Land repräsentieren und darin ist eine große Verantwortung. Wir begegnen ihr als Apostolischer Nuntius, Botschafter aber auch als Priester. Und sie wissen das. Egal wohin ich gehe, egal in welchen Teil der Welt, wenn wir uns bei Cocktails, Abendessen, Begegnungen, nationalen Feiern treffen, komme ich so gekleidet, wie ich jetzt bin, und das wissen alle. Ich spreche wie die anderen, ich esse und trinke wie die anderen, ich rede mit allen, aber sie fangen immer, einfach immer, immer an, über den Herrn zu reden, den Papst, die Kirche… immer. Immer, immer, immer! Denn das sind spirituelle Themen, die wir alle in unserem Inneren haben. Sie haben sie in ihrem Inneren. Und sie nutzen die Gelegenheit, dass da eine Person mit ihnen ist, die eine so unsichtbare und tiefe Welt repräsentiert. Es entwickelt sich ein Gespräch, das immer tiefgründig und spirituell ist. Auch das ist Pastorale.
Exzellenz Erzbischof, was bedeutet die Fortsetzung des Dienstes des Apostolischen Visitators für Medjugorje?
Sehen Sie, der Papst vertritt die Weltkirche und sendet deshalb einen Gesandten, und der Gesandte vertritt mit dem Papst die universelle Kirche. Das bedeutet, dass die universelle Kirche diesem Phänomen aufmerksam gegenübersteht, sehr aufmerksam. Ich habe im Pfarrhaus ein Bild gesehen, ein wunderschönes Bild, sehr tief, es befindet sich im Büro des Apostolischen Visitators. Es zeigt Medjugorje, die Kirche, diese Kirche ist ein Zeichen in der ganzen Welt… Darauf ist Medjugorje dargestellt. Es zeigt auch Maria, es zeigt die ganze Welt in der Nähe von Maria und die Strahlen, die aus Medjugorje in die ganze Welt strahlen. So sollten wir werden die Strahlen des Herrn, die Strahlen der Jungfrau Maria in der ganzen Welt; aber der Papst repräsentiert die ganze Welt, die geistige Welt, das Kommen des Sohnes Gottes unter uns. Das ist die Bedeutung des Apostolischen Visitators, die ganze Kirche, die auf Medjugorje schaut. Medjugorje sollte von der ganzen Welt und in der ganzen Welt gesehen werden. Diese Mittel, die ich hier bemerkt habe, sind sehr wichtig, die ganze Welt zu erreichen. Diese Mittel sind heute normal, sie auf bestmögliche Weise zu nutzen und mit der bestmöglichen Technik, um die ganze Welt zu erreichen. Das ist etwas sehr Positives.
Nach der Ernennung zum Apostolischen Visitator sind Sie dem Heiligen Vater begegnet. Sobald der Papst Sie nach Medjugorje geschickt hat, wissen wir, dass er sich um Medjugorje und um alles, was hier geschieht, sorgt und kümmert. Wie also sieht das der Papst und was hat er gesagt?
Sehen Sie, der Papst hat mich sehr schön empfangen. Er hat mir ein paar Worte über Medjugorje erzählt. Er sagte zu mir: „Du gehst dort hin, sei da und ruhig, friedlich und ausgeglichen, sei da und begleite die Menschen. Und das ist es!“ Und der Rest des Gespräches mit dem Papst – und der Papst ist immer so mit mir – reden wir, wie das Evangelium heute zu verbreiten, wie das Evangelium allen in diese Gesellschaft, die unsere ist, zu bringen. Eine Gesellschaft, die ihre Kultur hat, aber die Kultur verändert sich. In der Veränderung der Kultur dürfen wir nicht verurteilen, nicht kritisieren, nicht richten, wir müssen darin sein, weil dies auch unsere Kultur ist. Wie innerhalb dieser Kultur das Evangelium zu verkünden? Wie hat dies der Herr getan, der in eine Kultur hineingekommen ist, und das Evangelium innerhalb dieser Kultur verkündete: mit der Sprache, der Art und Weise des Benehmens – der Herr war Jude, mit der Art des Benehmens, die dieser Kultur zu eigen ist. Wie kommt man zu dieser Kultur? In diesem Teil unserer Welt, der westlichen Welt, war diese Kultur früher ganz christlich, ganz auf verschiedene Arten und Weisen: Protestanten, Anglikaner, was auch immer sie wollen, aber die Moral war ganz christlich. Europa war christlich. Wir haben eine unglaubliche Veränderung der Kultur. Sind sie böse? Keines Falls, überhaupt nicht; sie leben einfach nur in einer anderen Kultur. Und sie sind sehr verfügbar. Als ich in den Niederlanden war, und die Niederlande sind ein Merkmal dieser anderen Kultur, ein starkes Land, das kann ich Ihnen mit Sicherheit sagen. Stark bedeutet, dass dies Menschen sind, die tun, die arbeiten, die Innovationen haben. Jedes Jahr habe ich in der Nuntiatur Jugendliche, Jugendgruppen, junge Studenten aus aller Welt empfangen. Alle niederländischen Universitäten sind nämlich zweisprachig oder so wie Sie hier, Ihr übersetzt für die ganze Welt. Dort sprechen alle Universitäten Flämisch und Englisch, alle. Das heißt, Jugendliche aus der ganzen Welt kamen in Gruppen von fünfzehn Personen aus der ganzen Welt. Was wussten sie über Jesus? So gut wie gar nichts. In dieser Kultur ist Jesus einer von vielen. Und über Gott? Das ist etwas völlig Unklares. Und über die Kirche? Aber sie kannten den Vatikan, weil der Vatikan der Vatikan ist. Sie kennen den Papst, weil der Papst der Papst ist und er an viele Orte geht. Sie wollten wissen, warum der Papst Botschaften hat, und sie kamen zu mir und ich fing an, es ihnen zu erklären. Beginnend mit Jesus Christus. Wenn wir nicht bei Ihm beginnen, können wir nichts erklären. Sie waren sehr aufmerksam – sehr, sehr aufmerksam! Ich sprach eine halbe Stunde lang und erklärte ihnen Dinge von Jesus Christus an bis heute. Ich habe ihnen das gut erklärt und sie waren sehr aufmerksam – und wie viele Fragen folgten dann später? Wie viel Interesse zeigten sie? Niemand war gegen uns. Keiner! Aber sie kannten uns nicht, weil unsere Botschaft kaum zu dieser Kultur durchdrang. Was ist also zu tun? Sie zu empfangen, mit ihnen zu leben, das ist sehr wichtig. Mit ihnen zu leben und mit ihnen zu sein.
Ich sprach mit dem Papst über einen sehr wichtigen Brief aus dem ersten Jahrhundert, um das Jahr 100/110, dem Diognetbrief. Wie leben die Christen? Wer sind die Christen? Sie haben damals darüber geschrieben, in der Zeit unmittelbar nach der apostolischen Zeit. Wir leben auch wie die anderen: Wir kleiden uns wie die anderen, wir essen wie die anderen, wir arbeiten wie die anderen, wir bezahlen Steuern wie die anderen, wir heiraten wie die anderen, aber wir leben als Christen. Das ist es, was wir tun müssen. Mit allen zu leben, nicht kritisieren, nicht verurteilen, aber als Christen zu leben. Das Leben Jesu Christi so weiterzugeben, wie Er es getan hat, Ihn auf die anderen zu übertragen. Aber darin müssen wir unsere Haltung verändern. Es besteht keine Notwendigkeit, die Methoden zu ändern, denn die Methoden schaffen kein christliches Leben, die Haltung verändert das christliche Leben. Aber die Haltung bedeutet, etwas im Inneren, das verändert, was die Personen sieht, so wie der Herr sie sieht; menschliche Personen, die man lieben und ihnen dienen sollte, und das innere Leben zu leben, ohne innere Angst um das Leben in der Einheit mit ihnen, ohne Angst, aber wie Christen.
Obwohl der Dienst des Apostolischen Visitators in erster Linie pastoraler Natur ist, äußerte sich Erzbischof Hoser positiv über das Phänomen Medjugorje, die Seher, die Marienverehrung, wobei er besonders den Christozentrismus und die Feier der Sakramente betonte. Wie vertraut sind Sie mit der Arbeit Ihres Vorgängers, des verstorbenen Erzbischofs Hoser?
Ich bin ihm nie begegnet, aber ich habe eins über ihn verstanden: Er liebte Medjugorje! Er liebte es. Das ist die Haltung, Medjugorje zu lieben und glücklich zu sein, dass du darin lebst. Das ist das, was ich erkannt habe. Er hat es geliebt und war zufrieden. Er hatte eine große Verehrung gegenüber der Jungfrau Maria, eine sehr große, und er hatte eine große Liebe zur Kirche. Er war zwanzig Jahre lang in Ruanda in schweren Zeiten, und ich verstehe ihn gut, weil ich fünf Jahre in Burundi war, das in der Nähe von Ruanda liegt, und ich kenne diese Situation gut. Er war Arzt, er hat also auch Gutes auf diesem Gebiet getan. Er war Bischof in Warschau und dann haben sie ihn betagt – genauso wie mich – hierher gesandt. Er hat das hier lieben gelernt, er hat es geliebt. Im Pfarrhaus habe ich gesagt: „Ich bitte euch, bewahrt das Bild von Mons. Hoser; behaltet es!“ Das ist eine schöne Geschichte; eine schöne Geschichte eines Mannes, der sein Leben hier hingegeben hat und praktisch hier gestorben ist. Es ist eine schöne Geschichte und sie sollte bewahrt werden, denn Geschichte sollte man nicht auslöschen. Man darf sie nie auslöschen. Die Franziskaner zeigten mir im Pfarrhaus, wie viele Menschen in den vergangenen Zeiten, gar nicht so lange her, hier als Märtyrer gestorben sind, wie viele Menschen getötet wurden. Das ist Geschichte! Wir sollten niemals vergessen, dass wir die Frucht der Geschichte sind. Ich kam hierher, nachdem Mons. Hoser hier drei, vier, fünf Jahre lang gut gearbeitet hat. Er hat gut gearbeitet in dem Sinne, dass er sein Leben für Medjugorje hingegeben hat.
Anfang August wird auch dieses Jahr hier in Medjugorje das Jugendfest stattfinden, das zehntausende junge Menschen aus der ganzen Welt hier zusammenführt. Die Jugendlichen betonen, dass sie besonders berührt sind, von der Anbetung, den Hl. Messen, bei denen mehr als 500 Priester aus der ganzen Welt konzelebrieren. In den letzten Jahren waren mit den Jugendlichen hier in Medjugorje beim Jugendfest auch verschiedene kirchliche Würdenträger und sie haben den Jugendlichen ihre Botschaft übermittelt. Wird es beim diesjährigen Jugendfest genauso sein?
Schauen Sie, hier gibt es Organisationsteams, die ihre Arbeit zu verrichten wissen. Wir haben über dieses Jugendtreffen im August gesprochen und ich glaube, dass vor zwei Jahren, also als es kein Covid gab, eine ganze Woche mehr als 50.000 junge Menschen hier gab. Und ich frage mich immer: „Warum sind sie gekommen?“ Sie haben gebetet, viele haben gefastet, hörten die Vorträge, sie nahmen Tag und Nacht an der Anbetung teil. Warum geschieht dies? Und das sind Jugendliche aus der ganzen Welt! Warum passiert das? Warum kommen Jugendliche hierher? Was erwarten sie zu treffen? Zweifellos den Herrn Jesus und zweifellos die Jungfrau Maria. Und wir? Wie können wir mit Jesus und der Jungfrau Maria zusammenarbeiten, um diesen jungen Menschen zu helfen, Jesus und der Jungfrau Maria zu begegnen? Der Pfarrer von Ars verstand eine tiefe Wirklichkeit: Tausende von Menschen kamen zu ihm zum Beichten, er hörte 15, 18 Stunden lang Beichte täglich und er hat es immer gut getan, ruhig, in Frieden; er hörte allen und allem zu, er nahm sie alle freundlich auf. Er erkannte, dass derjenige, der all diese Menschen rief, nicht er war, das war Jesus, der Herr. Aber er war das Mittel, in dem all diese Personen Jesus, dem Herrn, begegnet sind. Da war also Jesus, unser Herr. All diese Menschen und er als Mittel. Er erkannte, dass er ein wertvolles Mittel war, ein sehr wertvolles, sowohl spirituell als auch menschlich. Er hat immer alle mit Liebe empfangen, so müssen auch wir es tun. Wer ruft also diese Jugendlichen? Das sind nicht wir. Wer ruft sie? Das ist Jesus, der Herr, die Jungfrau Maria nützend, was sehr wichtig ist. Und was sind wir? Wir sind die Mittel. Wir müssen die Fähigkeit haben, offen, akzeptierend und fröhlich zu sein. Auf die Weise, dass wir wertvolle und nützliche Mittel für andere sind, damit sie dem Herrn Jesus begegnen.
Nun, da Sie hier in Medjugorje angekommen sind – was sind Ihre Pläne und was werden Ihre ersten Schritte sein?
Schauen Sie, es ist ganz einfach. Auch ich habe nicht damit gerechnet, hierher gesandt zu werden. Wenn Sie mich gesandt haben – der Herr, die Jungfrau Maria, der Papst, die Kirche – dann gibt es einen Grund dafür, den ich aber nicht kenne. Das erste ist zusammenarbeiten, zusammenzuarbeiten; zusammenzuarbeiten mit den Franziskanerpatres, die hier sind, und viel arbeiten, zusammenzuarbeiten mit dem Bischof von Mostar, der der Bischof dieses ganzen Teils der Kirche ist. Zusammenzuarbeiten mit den Laien, die hier gut arbeiten, zusammenzuarbeiten. Das ist das erste, was ich tun muss. Aber zusammenzuarbeiten bedeutet, zusammenzuarbeiten, ich muss mit ihnen arbeiten. Denn gemeinsam, vereint, lässt sich Vieles und Gutes bewirken. Das ist die erste Sache, die ich tun werde. Außerdem werde ich beten, beten, beten, weil wir ohne das Gebet leer sind, wir sind leer. Mein Vater, der nur lesen und schreiben konnte, ein armer Mann, hat mir nie etwas erzählt. Aber einmal als ich Priester geworden bin, sagte er zu mir: „Weißt du, warum Priester heute nicht so gut sind? Weil sie nicht beten!“ Mein Vater, der niemals etwas erzählte, sagte, weil sie nicht beten. Ich habe etwas in seiner Demut und Armut erkannt: unsere Stärke ist das Gebet, denn wir repräsentieren, wie ich bereits gesagt habe, nur Jesus, den Herrn. Aber unser Ausgangspunkt, unser Fundament, ist Jesus, der Herr. Ohne das Gebet, werden wir leer. Deshalb sollte man beten. Und dann das tun, was man tun muss, ohne Angst vor irgendetwas.
Exzellenz Erzbischof, vielen Dank für dieses Gespräch und für all die Botschaften, die Sie an unsere Zuschauer und Zuhörer gewandt haben. Ich hoffe aufrichtig, dass dies jetzt nach Ihrer Ankunft in Medjugorje, ein Beginn einer schönen Zusammenarbeit mit Ihnen sein wird. Mögen die Gebete aller Pfarrmitglieder der Pfarrei Medjugorje und unserer Pilger Ihre Kraft sein.
Danke! Vielen Dank! Danke euch allen, danke für all das, was Ihr für die ganze Welt tut. Sie erreichen viele Menschen, die wir nicht erreichen. Sie erreichen sie dennoch auf diese Weise, viele hören Ihnen zu. Ich danke Ihnen sehr, danke für Ihre Fähigkeiten, denn ich glaube, dass Sie gut arbeiten; das, was ich gesehen habe, machen Sie sehr professionell, und so sollte man auch arbeiten. Danke Ihnen, und möge der Herr und die Jungfrau Maria Sie segnen. Danke schön.
Quelle: www.medjugorje.hr
Hier können Sie das Interview mit deutscher Übersetzung nachhören: https://www.youtube.com/watch?v=08kd9zxvJqQ
Erstes Interview mit neuem Apostolischen Visitator Cavalli, letzte Aktualisierung: .