Eine bedenkenswerte Geschichte zu Fronleichnam

Eine bedenkenswerte Geschichte zu Fronleichnam

11.06.2020

Der junge Schauspieler, der im bekannten kroatischen Mysterienspiel „Ecce Homo“ so brillant die Rolle des Jesus gespielt hat, dass er dafür ausgezeichnet wurde, hat eine interessante religiöse Erfahrung gemacht, die zum Nachdenken anregen soll. Er schreibt:

„Ich bin in einer religiösen Familie aufgewachsen. Durch den Schauspielberuf distanzierte ich mich ein wenig von der Religion. Als mir der Regisseur die Rolle des Jesus anbot, war ich ernstlich erschrocken und von Zweifel geplagt. Ich begann die Gestalt Jesu ernstlich zu studieren. Ich habe aber nicht nur die Heilige Schrift und Bücher über Jesus gelesen, ich habe auch den Kontakt zu Priestern und Nonnen und anderen frommen Leuten gesucht, um mit ihnen über Jesus zu diskutieren. Das hat mir sehr geholfen und eines Tages war ich wirklich so weit, die Rolle spielen zu können. Es wurde für mich ein wunderschönes Erlebnis.

Ein Gedanke ließ mich jedoch nicht mehr los: „Wäre ich Jesus gewesen, wäre ich für dieses Volk nicht gestorben!“ Denn der Mensch begreift überhaupt nicht, wer Jesus eigentlich ist und was er für uns auf sich genommen hat. Wir Schauspieler haben unsere Rollen nur gespielt. Als ich gegeißelt und ans Kreuz geschlagen wurde, war es für mich trotzdem immens schwer, glaubhaft darzustellen, dass ich vergebe und dieses Volk liebe. Obwohl ich wusste, dass alles nur Spiel ist, bedurfte es unglaublicher Kraft, mein Gesicht sanft und barmherzig erscheinen zu lassen. Bei Jesus war es indes Wirklichkeit! Er wurde gekreuzigt und hat dennoch nicht aufgehört zu vergeben, zu lieben und Barmherzigkeit zu üben. Es hat mich besonders schmerzlich berührt, als ich begriff, dass die Heilige Messe eine ständige Wiederholung des Leidens und Sterbens Jesu ist, die unaufhörliche Liebe, die sich opfert, und dass wir Menschen dieser Tatsache so gleichgültig gegenüberstehen! Bei jeder Heiligen Messe stirbt Jesus und jeder von uns muss sich eingestehen: Ich bin der Mensch, für den ein anderer sein Leben geopfert hat! Nach der Heiligen Messe eilen die Gläubigen aus der Kirche. Das Geschehen hat sie kaltgelassen. Ihr Gesichtsausdruck ist so leer, wie er vorher war. Warum zeigen wir uns nicht dankbar? Wieso rührt Seine Opferbereitschaft und Liebe nicht unser Innerstes auf?“

Auszug aus: „EUCHARISTIE“ von Pater Slavko Barbarić OFM

Möge uns diese etwas andere Perspektive auf Jesus helfen, die Heilige Messe tiefer zu verstehen und Jesus voller Ehrfurcht und Liebe im Sakrament Seines Leibes und Blutes anzubeten!

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Foto © Gebetsaktion

 

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