Brennende Herzen – Gedanken zum Sonntagsevangelium

Brennende Herzen – Gedanken zum Sonntagsevangelium

13.05.2024

Im letzten Evangelium vor seiner Himmelfahrt hinterlässt uns Jesus eine Art Testament. Wie könnte es anders sein, als dass es da um das zentrale Anliegen Jesu Christi geht. Was macht Gott aus? Warum ist Jesus auf die Erde gekommen? Was ist das Wesen des Heiligen Geistes? Auf all diese Fragen gibt es nur ein Wort zur Antwort. Dieses Wort ist Liebe! So ist seine dringliche bitte zum Abschied: Bleibt in meiner Liebe! (Joh 15,9)

In der Liebe bleibt jeder, der tut, was recht ist. Da zählt nicht Besitz oder Stand, Herkunft oder Volk. So haben wir es in der ersten Lesung gehört.

Das war die große Überraschung für Petrus: Gott sieht nicht auf die Person. Es zählt keineswegs, ob Jude oder Heide. Der Heilige Geist kommt auf alle herab, als freies Geschenk Gottes. So ordnet Petrus an, alle zu taufen. Alle sollen Gottes Liebe erfahren. Genau das ist es, was die beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus erfahren. Liebe und Freundschaft.

„Ich nenne euch Freunde“, sagt Jesus. „Brannte nicht unser Herz, als er unterwegs mit uns redete und uns die Schrift öffnete?“ (Lk 24,32)

Wir beten, damit das Herz brenne, brenne – entzündet von der Liebe Christi. Heute feiern wir 200 Jahre Beethoven´s 9.Symphonie- Freude, schöner Götter Funken. Möchte die Freude am Herrn Motor und Antrieb sein in unserem ganzen Sein! Freude und Liebe gehen Hand in Hand.

Liebe, die von Christus kommt, ist göttlich. Ob wir diese Liebe wirklich annehmen, zeigt sich darin, dass wir den Nächsten lieben. Lieben, nicht wie Menschen lieben, sondern wie Gott liebt, ist der große Auftrag, der nur in seiner Gnade gelingt. Darum braucht es das Gebet: Anbetung, Lobpreis und auch das Bittgebet.

Alles menschliche Schaffen braucht den Segen Gottes!

Diese Anliegen sollen Gebete und Lieder aufgreifen. Wie könnten wir dieses Jahr vergessen, um Gesundheit zu beten, dass wir verschont bleiben vor Seuchen und Epidemien und dass da Friede sei, Friede in den Herzen, Friede in den Familien und Gemeinschaften wie auch zwischen Völkern und Staaten. Friede ist nur in Gefahr, wenn unser Herz erkaltet, wenn es da nicht mehr brennt in unserem Innern. „Niemand sucht Jesus lässigen Schrittes“, heißt es bei Augustinus. Wer liebt, rennt, fliegt! Liebe kann niemals still stehen, sondern ist ständig in Wachstum. Das hält unser Herz jung, lässt es lichterloh brennen.

Dr. Ignaz Hochholzer

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