Betrachtung zur Botschaft vom 2. Juni 2019
06.06.2019
Die Gottesmutter führt uns in der Botschaft vom 2. Juni an die Seherin Mirjana Soldo tiefer in das Verständnis der Liebe ein. Wenn wir ein offenes und reines Herz haben, dann können wir ihren Sohn und seine Liebe wahrhaft kennenlernen. Doch was bedeutet es ein reines und offenes Herz zu haben? „Selig die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott schauen“ (Mt 5,8) heißt es in den Seligpreisungen. Das Herz ist vor allem nach dem Verständnis der Heiligen Schrift, das Zentrum des Menschen und der Sitz der Entscheidungen. Im Alltag kennt man es oft, wenn der Kopf oder Gefühle etwas anderes sagen, entscheidet man sich für das was das Herz sagt. Auch die Gottesmutter in Medjugorje spricht immer wieder von unserem Herzen und dass wir daran arbeiten sollen. Diese Reinheit des Herzens erlangt man in erster Linie durch die Verbundenheit mit Gott im Gebet. Wenn wir uns ihm zuwenden, dann verwandelt er unser Herz. Aber dazu braucht es auch unser mittun. Wir sollten spirituell an unserem Herzen arbeiten, denn wenn wir es nicht tun, dann fällt jedes Samenkorn auf einen unbearbeiteten Boden und bringt keine Frucht. Wenn wir aber an unserem Herzen arbeiten, dann ernten wir größte Frucht, nämlich die Liebe. Das Gebet und das Fasten, sind Mittel um den Boden unseres Herzens gut zu bearbeiten, auch in dieser Botschaft ruft sie uns zum dazu auf. Wenn die Liebe Gottes in unserem Herzen herrscht, dann können wir ihn auch durch unser Leben verkünden und ihn zu den Menschen bringen, die diese Liebe noch nicht kennengelernt haben. Gott hat uns zuerst geliebt und schenkt uns diese wunderbare Liebe, die den Tod besiegt und die alles glaubt, alles hofft, alles erträgt und allem standhält, denn die „Liebe hört niemals auf“ (1 Kor 13, 7-8).
Die erhabenste Form der Liebe ist die Vergebung, diese Worte der Gospa lassen einem nicht unberührt. „Ohne Vergebung, kann man nicht leben“, sagte mir einmal eine Pilgerin in Medjugorje und diese Worte haben mich sehr zum nachdenken gebracht. Die Vergebung ist sehr wichtig in unserem Leben. Es ist oft ein langer Prozess bis wir jemanden vergeben können, der uns zutiefst verletzt hat. Ein Ort an dem jedem Einzelnen von uns vergeben wird, ist das Sakrament der Versöhnung. Jesus selbst wartet auf uns und möchte uns wieder in die Beziehung des Vaters führen und er vergibt uns. Denn die Sünde trennt uns von Gott. Am Kreuz sagte er: „Vater, vergib ihnen denn sie wissen nicht was sie tun“ (Lk 23,24). Das sind Worte die bewegen. Jesus war voller Liebe und diese Worte spricht er an einem Ort wo es keine Liebe gab. Seine barmherzige Liebe schenkt uns Vergebung, wenn wir mit ehrlichem und reumütigem Herzen zu ihm kommen. Die Vergebung befreit. Es gibt nichts schöneres, wie wenn ein Mensch aus dem Beichtstuhl kommt und sein Gesicht strahlt. Man erkennt, dass er frei ist, denn die Vergebung befreit.
Wir fragen uns oft, wie kann ich ein Unrecht vergeben? Wie kann ich jemanden vergeben, der mich verletzt hat, mich bloß gestellt hat? Es geht um uns, um unser Herz, um unsere Wunden. Wir können diese nur durch die Vergebung heilen. Wenn ein Unrecht geschieht, dann bleibt es Unrecht und Böses bleibt Böses. Aber fragen wir uns ganz ehrlich, ist es in Ordnung, wenn wir selber mit Unrecht antworten? Das ist der Weg des Bösen und das Böse möchte, dass die Wunde und die Spaltung immer größer wird. Die Gottesmutter schlägt vor, dass wir um die Liebe beten für unser Herz, für diese Person die uns verletzt hat. Denn nur die Liebe heilt, was das Böse verletzt hat und mit der Hilfe Gottes können wir Vergebung erlangen. Das ist ein Kampf, aber das Ziel ist die Freiheit und Heilung des Herzens. Die Liebe Gottes in unseren Herzen ist die Kraft nach der sich der Mensch sehnt, um alle Krisen zu überwinden.
„Meine Kinder, folgt mir nach. Mein Weg ist der Weg des Friedens und der Liebe, der Weg meines Sohnes. Dies ist der Weg, der zum Triumph meines Herzens führt.“ Versuchen wir die Botschaften der Muttergottes in unser Leben umzusetzen und folgen wir ihrem Weg der Liebe und des Friedens. Beginnen wir JETZT an unserem Herzen zu arbeiten und beten wir jeden Tag: „Herr, schenke mir Liebe.“
Sr. Kerstin Oswald
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