Advent – Zeit der Umkehr

Advent – Zeit der Umkehr

16.12.2019

Entgegen dem Zeitgeist, der den Advent zu einem vorzeitigen Weihnachtsfest macht, sind die vier Wochen vor Weihnachten liturgisch gesehen eigentlich Fastenzeit. Sinn dieser Zeit ist es nicht sich mit Punsch und Keksen auf Weihnachten einzustimmen, sondern sich durch Besinnung, Bescheidenheit und persönliche Umkehr auf die Ankunft Jesu vorzubereiten. Auch wenn Adventmärkte, Weihnachtseinkäufe und die typische Weihnachtsmusik auch für uns Christen zu dieser Zeit dazugehören, so dürfen sie uns doch nicht vom Eigentlichen abhalten: wir müssen unser Herz auf Weihnachten vorbereiten. Zu dieser Vorbereitung des Herzens gehört wesentlich eine gute Beichte.

Was geschieht in der Beichte? Wenn wir den Beichtstuhl betreten und uns vor den Priester hinknien, dann sitzt nicht ein Priester, sondern Jesus vor uns. Jesus selbst erwartet uns im Beichtstuhl. Wie geht es weiter? Wir beginnen mit dem Bekenntnis unserer Sünden oder mit anderen Worten: wir klagen uns selbst an. Die Beichte ist der Ort, an dem wir uns selbst anklagen und vor Gott unsere Fehler, unsere Schuld und unser Versagen bekennen. Es ist ähnlich wie wenn sich vor Gericht jemand selbst anklagt, wenn sich ein Täter freiwillig stellt. In der Beichte stellen wir uns freiwillig und geben zu, schuldig geworden zu sein. Im weltlichen Gericht wird durch das freiwillige Stellen des Täters dessen Strafe meist gemildert. Wie ist es bei Gott? Gott mildert nicht nur unseren Strafumfang, sondern es geschieht das Ungeheuerlichste und Unfassbarste, das man sich denken kann! Jesus sagt uns: „Friede! Friede sei mir dir!“ Der Beichtende, der sich bewusst ist, dass seine Verfehlungen die Strafe Gottes verdient hätten, hört die Worte: „Durch den Dienst der Kirche schenke Er dir Verzeihung und Frieden. Ich spreche dich los von deinen Sünden!“ Jesus spricht uns zu: „Friede sei mit dir. Durch meinen Tod und meine Auferstehung habe ich die Welt, habe ich DICH, mit dem Vater versöhnt. Durch den Dienst der Kirche schenke Ich deinem verletzten Herzen Verzeihung und F r i e d e n.“

In Medjugorje erleben Tausende, ja wahrscheinlich Millionen von Menschen, wie es sich anfühlt, wenn uns Gott in der Beichte nicht nur nicht verurteilt, sondern uns – ganz im Gegenteil – aufrichtet und uns Frieden schenkt. Von diesem Frieden spricht die Muttergottes seit 1981 unermüdlich, wenn sie immer wieder sagt, dass der Friede im Herzen beginnt. Der Friede, den die Mutter uns wünscht, ist jener Friede, den man erfährt, wenn uns Gott Seine Vergebung und Seine Liebe ins Herz eingießt. Damit uns Gott so zuinnerst, so intim berühren und heilen kann, müssen wir uns öffnen und Ihm die empfindlichsten und kaputtesten Stellen unseres Herzens zeigen. Genau das tun wir in der Beichte.

So ist die Adventszeit eine große Einladung Gottes an uns, ob in Medjugorje oder anderswo, eine gute Beichte zu empfangen. Nur dann kann auch in unseren Herzen Weihnachten werden.

© Fotoarchiv Gebetsaktion

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