„Nur eines ist notwendig“

„Nur eines ist notwendig“

10.02.2017

Das heutige Evangelium erzählt von zwei Frauen, die Jesus bei sich aufnehmen. Die eine, Marta, bewirtet ihn herzlich, die andere, Maria, ist in seine Worte vertieft.

Im Schott können wir dazu lesen:

ZUM EVANGELIUM Wer einen Gast in sein Haus aufnimmt, scheint zunächst der Gebende zu sein, in Wirklichkeit aber ist er der Empfangende, der Beschenkte. Das war schon bei Abraham deutlich (Gen 18) und erscheint in der Lehrerzählung von Maria und Marta noch klarer. Jesus lässt sich bewirten, aber „nur eines ist notwendig“: die Gabe, die er bringt und die er selber ist. Jesus ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen (Mt 20,28); er dient uns mit seinem Wort und mit seinem Leben, das er für uns als Lösepreis gibt. Sein Wort hören und aufnehmen, das ist das eine Notwendige, und das hat auch Marta getan. In der christlichen Überlieferung gilt Marta, die gastliche Hausfrau, als Vertreterin des tätigen Menschen im Gegensatz zum kontemplativen, „beschaulichen“ Menschen, den Maria darstellt. Es wäre aber kaum im Sinn des Evangeliums, wollte man die beiden Lebensformen als Gegensätze gegeneinander ausspielen. Jesus, der müde Wanderer, kam gern in das Haus der beiden Schwestern; er ist auch heute auf den Dienst beider angewiesen. – Joh 11,1; 12,1-3; 1 Tim 5,10.

Dies gilt auch für die Botschaften der Muttergottes – es braucht sowohl Menschen, die die Worte in sich aufnehmen und im stillen Gebet verinnerlichen, als auch jene, die sie leben und in die Welt hinaustragen. Beide Lebensformen sind gleich wichtig. Welche Rolle nehmen wir selbst ein?

 

(© Foto Gebetsaktion)

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