Gott ist mit uns – Gedanken zum 4. Adventsonntag

Gott ist mit uns – Gedanken zum 4. Adventsonntag

19.12.2022

Seit dem 8. Jahrhundert werden die letzten sieben Tage vor Weihnachten besonders gefeiert als der Hohe Advent mit den sogenannten O-Antiphonen beim kirchlichen Abendgebet beim Magnificat. Immer dringlicher wird der Ruf nach dem Kommen des Herrn,

O Sapientia,

O Adonai,

O Radix Jesse,

O Clavis David,

O Oriens,

O Rex gentium,

O Emmanuel.

Liest man die Anfangsbuchstaben der Lateinischen Worte rückwärts, erhält man die Worte ERO CRAS  (übersetzt: ich werde da sein). Das gilt für den 24. Dezember, für die Feier der Geburt Christi am 25. Dezember mit dem Jubel Christus „natus est“, Christus ist geboren, ero cras, morgen werde ich sein!

Da wollen auch die Lesungen vom 4. Adventsonntag hinführen. Während König Ahas für Zeichen von Gott nicht zugänglich war, tat Josef, was der Engel des Herrn ihm im Traum befohlen hatte. Er nahm Maria als seine Frau zu sich, obwohl Maria schwanger wurde, noch bevor sie zusammen gekommen waren. Josef hat die Nachricht des Engels angenommen, dass Maria ein Kind erwartet durch das Wirken des Hl. Geistes. So wurde Jesus als Kind Josefs angesehen und vom Gesetz her Nachkomme Davids. Das Kind, das geboren werden soll, trägt den Namen Immanuel, Gott mit uns, ein Mensch, dessen Wesen es ist, Gott mit uns zu sein.

In ihm und durch ihn ist Gott anwesend und nahe, näher und wirklicher als je zuvor. Von der Geburt her ist Jesus Sohn Davids und damit Messias Israels, seit der Auferstehung von den Toten ist er als Sohn Gottes in Macht und Herrlichkeit verehrt. Nach der Niedrigkeit des Erdenlebens, nach dem Knechtsgehorsam bis zum Kreuz erweist sich Jesus als Gottes Sohn erhaben über alles Geschaffene. Und es überkommt uns nach dem Lied:

„Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte, dann jauchzt mein Herz dir großer Herrscher zu. Wie groß bist du, wie groß bis du! Seh ich dich auf Erden wandeln, Seh ich dich am Kreuz bezahle vieler Sünder Schuld, so jauchzt mein Herz dir zu, wie groß bist du!“

Weil Gott, der Höchste, sich so klein macht, können wir vor Ihm nur knien – gemeinsam mit den Hirten, Engeln und Königen aus dem Morgenland lasst uns anbeten den Herrn. Venite adoremus: kommt lasst uns anbeten den Herrn, Gott unser Heil, der du bist Zuversicht aller auf Erden.

Dr. Ignaz Hochholzer

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