Interview mit der Theologin Maria Irma Seewann in Medjugorje

Interview mit der Theologin Maria Irma Seewann in Medjugorje

02.06.2022

Ende April 2022 besuchte die Theologin Maria Irma Seewann Medjugorje. Bereits in den 80er Jahren war die Theologin und Buchautorin zum ersten Mal in Medjugorje und überzeugte sich selbst von der Echtheit der Erscheinungen. Sie ist Autorin mehrerer Bücher. Sie setzte sich intensiv mit den Erscheinungen der Muttergottes in Marpingen (Deutschland) auseinander und veröffentlichte darüber drei Bände. Ihr Hauptwerk ist jedoch die Neuübersetzung der Paulusbriefe, denen sie sich jahrzehntelang, gemeinsam mit dem Jesuitenpater Norbert Baumert widmete. Die Gebetsaktion Medjugorje Wien ist dankbar, dass wir Frau Seewann seit einiger Zeit kennen dürfen und dass sie auch für unser aktuelles Heft MEDJUGORJE 145 eine theologischen Artikel über Maria als Prophetin schrieb. Das folgende Interview gab Maria Irma Seewann dem Radiosender Radio Medjugorje während ihres Medjugorje-Besuches im April 2022: 

Wann haben Sie zum ersten Mal von Medjugorje gehört und wann sind Sie zum ersten Mal nach Medjugorje gekommen? Was sind Ihre Eindrücke?

Seewann: „Während meines Studium habe ich immer gearbeitet. Im Sommer hatte ich mehrmals eine Ferialarbeit im Sanatorium der Kreuzschwestern in Innsbruck. Eine Schwester lieh mir das Buch von Pater Bubalo. Ich sollte ihr sagen, was ich davon halte. Ich sagte ihr, dass es echt und die Kinder authentisch seien. Ich fing an zu beten, dass mich die Muttergottes irgendwann einmal nach Medjugorje führt. In den 80er-Jahren kam ich zum ersten Mal nach Medjugorje. Es waren dort zwei italienische Familien, die einen kleinen Bus hatten. Sie haben mich mitgenommen. Wir haben den Kreuzberg und den Erscheinungsberg bestiegen und waren auch in der Kirche. Es war mir ganz klar, dass hier etwas Wunderbares geschieht. Das zweite Mal war ich mit meiner Mutter im Jahr 1990, das heißt nach der Revolution in Rumänien, in Medjugorje. Ein italienischer Freund hat uns im Auto mitgenommen. Für meine Mutter war es auch sehr prägend und beeindruckend.

Wie haben Sie Medjugorje erlebt, als Sie hierher gekommen sind?

Seewann: „Ich erlebte einen tiefen Frieden und wusste, dass ich die Botschaften der Muttergottes sehr ernst nehmen möchte. Ich hatte als Kind nicht so eine lebendige Beziehung zur Muttergottes, aber sie hat sich mir genähert. An ihren Feiertagen hat sie mir Zeichen gegeben. Nach meinem ersten Besuch in Medjugorje habe ich immer in der Zeit, in der die Erscheinungen waren, einen inneren Eindruck gehabt und kurz gebetet. Ich habe auch viele Botschaften in verschiedene Sprachen übersetzt.

Sie haben sich auch mit den Marienerscheinungen in Marpingen in der deutschen Diözese Trier beschäftigt und mehrere Bücher darüber geschrieben. 

Seewann: „Mit Pater Baumert hatten wir Ende Oktober 1999 Vorträge in Bad Salzschlirf in Deutschland gehalten. Ich hielt am Vormittag und am Nachmittag Vorträge über Propheten in Alten Testament und er über Propheten im Neuen Testament. Da erfuhr ich von den Zuhörern, dass es seit 1999 in Marpingen Marienerscheinungen gab. Die letzte Erscheinung war am 17. Oktober. Ich war beleidigt, dass ich als Theologin nicht informiert wurde. Ich bin hingefahren und alles war verboten. Der Beichtvater von den drei erwachsenen Seherinnen bat mich, die alte deutsche Schreibweise ins heutige Deutsch zu übertragen. Da bereits im Jahr 1876/1877 eine Marienerscheinung in Marpingen in der Zeit des Kulturkampfes in Bismarck war. Ich habe drei Bände über Marpingen geschrieben, der vierte fehlt noch. Ich war dafür in vielen Archiven. Das Ziel war es, den Bischöfen Deutschlands zu helfen, „damit das Urteil der Kirche reift“ (2. Vatikanisches Konzil, Über die Offenbarung 12). Am Ende der Erscheinungen im Jahr 1877 sagte die Muttergottes: „Ich komme wieder in schwer bedrängter Zeit.“ Sie kam als Mutter für Deutschland. Sie kam im Jahr 1999 wieder. Diese Erscheinung (1876/77) wurde nicht nur vom preußischen Staat von Bismarck verfolgt, sondern auch von kirchlichen Würdenträgern. Ich bin dabei das aufzuzeigen.

Jetzt sind Sie wieder in Medjugorje. Können Sie uns Ihre Eindrücke von Medjugorje so viele Jahre nach den ersten Reise hierher und nach all Ihren Studien schildern?

Seewann: „Ich würde sagen, beispielsweise Marpingen, ist mehr lokal. Maria als Mutter für Deutschland. Medjugorje ist ähnlich wie Fatima für die ganze Menschheit. Menschlich gesehen muss ich sagen, dass ich mich wegen der vielen Häuser nicht mehr ausgekannt habe. Man musste mir alles wieder erklären. Aber die Muttergottes ist da. Sie ist immer da, nicht nur bei den Erscheinungen. Es ist ein gesegneter Ort vor Gott.“

In Marpingen hat die Muttergottes gesagt, dass sie wiederkommen wird, wenn die Zeiten hart sind. Die Muttergottes ist vor dem Krieg hierhergekommen und hat gesagt, dass sie die Königin des Friedens ist. Heißt das, dass ihre Ankündigung weitergeht?

Seewann: „Ich würde sagen Ja. Sie hat wichtige Botschaften gebracht, aber dort ist auch die Frage, eine der zentralen Fragen, die Umkehr und das Gebet. Maria ist Mutter und auch Pädagogin. Man kann in ihre Schule gehen. Sie ist gütig und in ihrer Güte zeigt sie aber falsche Wege auf. Sie hilft, diese zu korrigieren.“

Vielen Dank für das Gespräch. Möchten Sie noch etwas hinzufügen?

Seewann: „Dass wir alle die Botschaften der Muttergottes sehr ernst nehmen und mit dem Herzen aufnehmen sollen.“

Wir wünschen Ihnen Gottes Segen im Leben, in der Arbeit, in allem!

Foto © www.radio-medjugorje.com

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