Zweite Meditation zur Fastenzeit von Pater Stanko Mabić
16.03.2021
In der Fastenzeit bereitet die Pfarrei Medjugorje und das Informationszentrum Mir Medjugorje an jedem Mittwoch eine Meditation vor.
Am 10. März 2021 sprach Pater Stanko Mabić über das Thema Versuchung und Anfechtung. Sie können die Meditation untenstehend lesen, oder auch HIER ansehen.
ZWEITE MEDITATION ZUR FASTENZEIT VON PATER STANKO MABIĆ
In der vierten Fastenmeditation mit P. Stanko Mabić haben wir über das Thema Versuchung nachgedacht. Am Anfang erklärte Pater Stanko den Unterschied zwischen Versuchung und Anfechtung und er erwähnte, dass viele diese beiden Begriffe verwechseln.
„Die Versuchung kommt von Gott. Er prüft in der Versuchung unsere Treue. Das Ergebnis dieser Prüfung ist immer das Leben. Gott führt uns noch mehr in das Leben ein. Die Anfechtung kommt von Satan. Satan will uns in dieser Anfechtung verführen und uns in den Tod führen. Wie kann man Versuchung von Anfechtung unterscheiden? Es gibt viele Parameter, und hier möchte ich das erwähnen, was uns zuerst auffällt: Die Versuchung, die von Gott kommt, ist auf den ersten Blick immer abstoßend, schwer, unvorstellbar, unerwünscht, wir möchten von ihr fliehen. Die Anfechtung, die von Satan kommt, ist immer schön, anziehend, verlockend, für das Auge akzeptabel, aber wenn wir sie annehmen, wird es für uns ein Vorort des Todes sein“, so sagte Pater Stanko Mabić zu Beginn und fügte hinzu, dass wir dazu viele Beispiele in der Bibel haben. Und er nannte eines der deutlichsten Beispiele der Versuchung „als Gott zu Abraham sagt: Nimm deinen Sohn Isaak und opfere ihn“. (vgl. Gen 22, 1) Was denken Sie, wie Abraham sich gefühlt hat? Er hätte am liebsten gesagt: Das kann ich nicht. Wenn Gott zu Abraham gesagt hätte: „Du hast gesündigt!“ – oder – „Es ist etwas passiert, geh und gib dein Leben für mich hin!“, es wäre kein Problem gewesen. Aber, dass er selbst das Messer mit seiner väterlichen Hand nehmen muss um seinen Sohn aufzuopfern? Diese Versuchung ist so schmerzhaft und abstoßend, dass wir ihr so weit wie möglich entkommen möchten.
Dann brachte er das Beispiel der Anfechtung, die, wie er sagt „immer süß und anziehend“ ist. Satan sagt zu Eva: Schau dir diesen Baum an. Wenn du Früchte von diesem Baum isst, wirst du wie Gott sein! Er flüstert es ihr ins Ohr. Und die Schrift sagt: Eva schaute auf diesen Baum und hörte auf die Stimme Satans, die Stimme der Anfechtung; in ihren Ohren und Augen war dies so verlockend, anziehend und schön, dass sie davon kostete.“ (vgl. Gen 3, 1-7)
„Wenn wir die Bibel lesen, sehen wir, dass Gott den Menschen ständig versucht. Wir sind ständig in Versuchung. In der Bibel lesen wir oft, dass Gott den Menschen mit einem bestimmten Ziel auf auf die Probe stellt. Es sind drei klare Ziele.
Das erste, Gott möchte in der Versuchung die Treue des Menschen prüfen. Wir lesen im Buch Tobit, dass der Engel Raphael zu Tobit sagt: „Ich bin gesandt worden, um deinen Glauben zu prüfen“. (vgl. Tob 12,18) Das weitere Zitat lautet: „Nicht weil ich euch eine Gunst erweisen wollte, sondern weil unser Gott es wollte, bin ich zu euch gekommen“ Also sandte Gott Raphael zu Tobit, um seinen Glauben zu prüfen.
Das zweite Ziel der Versuchung ist, Gott möchte das Herz des Menschen erforschen, was sich in seinem Herzen befindet.
Das dritte Ziel ist, den Menschen zu reinigen. Im Buch der Weisheit lesen wir: „Denn Gott hat sie geprüft und fand sie seiner würdig. Wie Schmelzofen hat er sie erprobt“ (Weish 3,5b-6a) und fand sie Seiner würdig“, so sagte uns Pater Stanko in seiner Meditation und erklärte, wie Gott Sein Volk in der Wüste versuchte, er erläuterte uns auch, dass die „Versuchung gut für den Menschen ist“.
„Im Psalm 139 (138), 23-24 heißt es: 23 „Erforsche mich, […] prüfe mich und erkenne mein Denken: 24 Sieh her, ob ich auf dem Weg bin, der dich kränkt, und leite mich auf dem altbewährten Weg!“ Alle Propheten wurden versucht. In der Versuchung ist es am Wichtigsten, Gott treu zu bleiben, weil Gott weiß, wie ich mich fühle. Er gab mir diese Versuchung. Wenn ich Ihm treu bleibe, werde ich eine unermessliche Belohnung erhalten“, sagte Pater Stanko und bezog sich auf die Versuchung Jesu im Garten von Gethsemane, welche besonders auffällig sei.
„Bei Jesus sehen wir gleichzeitig die Versuchung und die Anfechtung. Der Heilige Geist nimmt ihn und führt ihn in Versuchung in die Wüste, wo er 40 Tage lang hungrig und durstig sein wird. Satan kommt zu ihm, als er sehr hilflos war, als es für ihn schwierig war. Ohne Fasten und Gebet und der Gemeinschaft mit Gott, dem Lesen der Heiligen Schrift und des Wortes Gottes werden wir uns nicht widersetzen können. Jesus ging in die Wüste, er durchlief sowohl die Versuchung als auch die Anfechtung, nicht weil er es bräuchte, sondern um uns den Weg zu zeigen“, sagte Pater Stanko, der seine Meditation mit einer Empfehlung für uns alle beendete:
„Wenn wir die Wichtigkeit auf das Gebet, das Fasten, das Lesen der Heiligen Schrift, die Erinnerung an die Worte der Heiligen Schrift legen, die vom Heiligen Geist inspiriert sind, werden wir uns der Anfechtung des Satans oder der Versuchung nicht widersetzen können. Wenn Satan zu Jesus sagt, er solle Brot oder etwas anderes vermehren, antwortet Jesus auf jede der drei Versuchungen immer mit Zitaten aus der Schrift – aus Mose, dem Gesetz und den Propheten -, weil er diese Worte der Schrift im Gedächtnis hatte. Und er konnte sie in seinem Gedächtnis haben, weil er sie las und mit Gott durch das Wort Gottes befreundet war. Wenn wir die Heilige Schrift nicht lesen, wenn wir nicht mit Gott befreundet sind, wenn wir nicht fasten und nicht beten, werden wir wenn Versuchungen und Anfechtungen kommen, nicht die Kraft haben, uns zu widersetzen; wir werden nicht das notwendige Wort haben, das Wort des Heiligen Geistes“.
Quelle: www.medjugorje.hr
Foto © Gebetsaktion
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