Rückblick Online Medjugorje-Kongress, Tag 1
01.02.2021
Am 30. und 31.01.2021 fand der Internationale Medjugorje Online-Kongress statt. Dieser Kongress, der ursprünglich nur für den deutschen Sprachraum geplant war und bedingt durch die Corona-Pandemie nun online stattfand, ist ein Dank für bald 40 Jahre der besonderen Gegenwart Mariens in Medjugorje. Er wurde in 15 Sprachen übersetzt.
Am Samstag, 30.01.2021, folgten dem Kongress circa 2,1 Millionen Menschen im deutschen Sprachraum und zusätzlich circa 4 Millionen weltweit via Livestream. Radio und TV sind nicht mit einbezogen.
Nach der Kongress-Eröffnung durch Hubert Liebherr und Kerstin Goldschmidt, schilderte Hubert Liebherr wie es zur Entstehung des Kongresses kam. Im Anschluss daran wurden im Film von Michael Mayr die 40 Jahre der Ereignisse in Medjugorje anschaulich präsentiert.
Grußwort Bischof Dr. Bertram Meier – Bischof von Augsburg
Da das Deutschsprachige Informationszentrum für Medjugorje in seiner Diözese liegt, freute sich der amtierende Bischof Dr. Bertram Meier das Grußwort zu sprechen, indem er betonte, dass der Kongress zeige, was katholische Kirche bedeute, „nämlich stark vor Ort und letztendlich global, international präsent“ zu sein. Er fuhr fort, dass die Frauen im Werk der Evangelisierung nicht unterschätzt werden sollten. Zum Abschluss verwies er auf die 2 evangelisierenden Persönlichkeiten, denen sein Bistum geweiht sei: dem hl. Ulrich und der hl. Afra.
In Würdigung seines Amtes in Medjugorje war der erste Vortragsredner des Tages
Seine Exzellenz, Erzbischof Henryk Hoser – Apostolischer Visitator in Medjugorje auf unbestimmte Zeit mit dem Thema: Medjugorje als „Modell der Neuevangelisierung für die Welt“
Der Erzbischof sprach von „einem stillen Abfall vom Glauben“ und dem Verlust „des Gespürs oder der Fähigkeit für das Sakrale“, ebenso vom „Verlust des Gebetes“. […] Medjugorje sei ein „Ort der Beichte und der Umkehr von der Horizontalität in die Vertikalität unseres Lebens.“ Er verglich „die Neuevangelisierung oft und gerne mit dem Kreuz Christi, das aus zwei Balken besteht, wobei der vertikale Balken länger ist als der horizontale Balken. Außerdem ist dieser horizontale Balken am vertikalen aufgehängt. Das bedeutet, dass unsere menschlichen Beziehungen direkt von dieser Beziehung zu Gott abhängen und von ihr getragen werden.“ […] Bereits im Noviziat der Pallotiner „habe ich mein Leben der Jungfrau Maria im Geist des heiligen Grignion de Montfort geweiht, eines sehr großen Marienverehrers. Und schließlich habe ich überall, wo ich war, Maria gedient, auch in Kibeho, wo ich als Zeuge an den Erscheinungen der heiligen Jungfrau Maria teilgenommen habe, auch hier in Medjugorje, wo ich immer noch der heiligen Jungfrau Maria diene, die ich in meinem Herzen trage.“ […] Darauf angesprochen, ob er Ähnlichkeiten zwischen Kibeho und Medjugorje sehe, antwortet er: „Die Ähnlichkeit zwischen den Erscheinungen von Kibeho und den angeblichen Erscheinungen von Medjugorje: Was Medjugorje betrifft, muss ich mich hier immer im Konditional ausdrücken, denn der Heilige Stuhl hat diese Erscheinungen noch nicht offiziell anerkannt. Aber insofern, als die Aussagen der heiligen Jungfrau, wie sie mir mitgeteilt worden sind, mit unserem Glauben, sowie mit unserer klassischen, von der Kirche definierten Marienverehrung übereinstimmen, kann ich sagen, dass es offensichtlich eine Ähnlichkeit zwischen diesen beiden Ereignissen gibt. Erstens, Kibeho fand im selben Jahr wie Medjugorje statt. Medjugorje begann im Juni und Kibeho im Herbst 1981. Des weiteren befanden sich beide in der gleichen Perspektive. In Kibeho hat die selige Jungfrau […] die Perspektive des Genozids vorausgesagt, die sich mehr als zehn Jahre später erfüllt hat. […] In Kibeho gibt es somit ein vorausschauendes Element, welches auf die Zukunft verweist. Und in Medjugorje gibt es dasselbe Phänomen. Die Jungfrau Maria hätte hier von der Perspektive des mangelnden Friedens gesprochen, welche sich in diesem schrecklichen Balkankrieg verwirklichte, in dem alle gegen alle kämpften.“ […] Weiter sprach er davon, dass die heilige Jungfrau uns zur Umkehr aufrufe, „zu einer fundamentalen Entscheidung, in der wir Gott oder den Widerspruch wählen, […] nämlich die Mächte der Dunkelheit. Ich glaube, dass dieser Aufruf an die gesamte Weltbevölkerung gerichtet ist […]. Er gilt nicht nur den Katholiken. Vielmehr müssen wir uns alle um unser ewiges Heil kümmern. Und wir sind alle aufgerufen, den Frieden auf dieser Erde aufzubauen, damit sie bewohnbar sei.“ […]
Dr. Maximilian Domej – Gebetsaktion Medjugorje Wien mit dem Thema: „Mein Weg nach Medjugorje und die Arbeit der Gebetsaktion Wien“
Als junger Student war Dr. Domej ca. 1 ¾ Jahr nach den ersten Ereignissen in Medjugorje im Februar 1983 dort. Da damals noch wenige Pilger im Ort waren, erlebten er und seine Freunde die Seher und die Ereignisse „hautnah“ mit. Diese unbeschreibliche Atmosphäre ließ ihn nicht mehr los und er war der Meinung, die so wichtigen Botschaften für die Welt müssten systematisch gesammelt und strukturiert aufbewahrt werden. So entschlossen sich sein Bruder und er 1985 einen Verein zu gründen, die Gebetsaktion Medjugorje Wien, die nun seit vielen Jahren so segensreich wirkt.
Zeugnis Milona von Habsburg – Thema: „Mein Weg nach Medjugorje“
Als junge Frau fuhr die Adelige mit einer gemischten Gruppe allen Alters nach Medjugorje. Gleich nach der Ankunft war sie von der Gebetsatmosphäre an diesem Ort begeistert. Sie war auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und nach tiefen Perspektiven. Deshalb reiste sie in ferne Länder und lernte Menschen aus allen Schichten kennen, aber Sinn fand sie nicht. Auf dem Križevac (dem Kreuzberg) hat sie nach ihrer Beschreibung eine wahrhafte und echte Gotteserfahrung gemacht, die ihr Leben gänzlich veränderte. Als sie nach Hause kam antwortete sie auf die Frage ihrer Mutter, was in Medjugorje sei: „In Medjugorje ist gar nichts, aber in diesem „Gar nichts“ ist alles!“ Einige aus dem Bekanntenkreis konnten ihre Veränderung nicht verstehen. Kurze Zeit später begann sie in Medjugorje zu arbeiten, was sie auch heute noch tut.
Zeugnis Kaplan Marco Leonhart – Thema: „Vom Polizisten zum Priester“
Er ist ein junger Mann, der sich mit der Ausbildung zum Polizisten seinen sehnlichsten Traum erfüllte. Jung, erfolgreich mit gutem Verdienst und als späterer Personenschützer, u. a. auch von Joe Biden, wollte er gar kein anderes Leben führen. Ein Erlebnis in Medjugorje ließ ihn dann an seinem bisherigen Leben zweifeln, und er entschloss sich dazu, Priester zu werden.
Robert Teisler – Buchhändler (mit eigenem Laden) in Medjugorje mit dem Thema: „Ein Leben in Medjugorje“
Bereits als Kind erfuhr er durch seine Eltern von Medjugorje, reiste aber erst mit 20 Jahren dort hin. Zunächst verspürte er nichts Besonderes, außer einem tiefen Frieden, der ihn berührte. Später las er viel über Medjugorje, besonders in den Heften der Gebetsaktion Medjugorje Wien und bestellte schließlich die gesamte Bücherreihe von Pater Slavko Barbarić. Als er und seine Frau nach einer Medjugorjewallfahrt vom Verein Medjugorje Deutschland angefragt wurden, das Apostolat der Bus- und Flugwallfahrten zu übernehmen, sagten sie zu. Sie zogen später ganz nach Medjugorje um und eröffneten dort schließlich 2001 eine christliche Buchhandlung.
Vortrag Pater Marinko Šakota– Ortspfarrer von Medjugorje mit dem Thema: „Die Schule der Muttergottes“
Pater Marinko brachte die Freude zum Ausdruck, dass so vieles für die Muttergottes getan werde. Er betonte, dass sie uns als Mutter, als Lehrerin vermittle, wie wir den Frieden finden könnten. Deshalb sei das Lernen eines der Grundprinzipien in ihrer Schule. Damit öffneten wir uns Gott, öffneten wir unser Herz Maria, der Königin des Friedens. Er verdeutlichte, dass ihre Schule mehrere Punkte beinhalte, die es zu erlernen gelte: Der erste und wichtigste Punkt sei die Bekehrung. Dies bedeute, zu Gott zurückzukehren, zum wahren Frieden, sich nicht nur von der Sünde zu entfernen, sondern den eigenen Blick und das Herz auf Gott auszurichten. Der zweite wichtige Punkt sei der Glaube, denn Jesus betone dessen Wichtigkeit, zu glauben, dass für Gott nichts unmöglich sei. Deshalb sollten wir um die Gabe des Glaubens beten. Als dritten Punkt nannte er die Liebe und die Freiheit. Die Muttergottes sage: ‚Wenn ihr liebt […] ist nichts unmöglich für euch, wenn ihr keine Liebe habt, dann könnt ihr nichts‘! Freiheit bedeute, auch dann zu lieben, wenn die anderen das nicht täten. Pater Slavko Barbarić sagte: ‚Tue, was du tust, nicht […], damit die Menschen dich […] lieben [….] denn die Menschen tun dies manchmal nicht; aber tu alles, was du tust, aus Liebe zu den Menschen.‘ – Wenn wir dem folgten, würden wir frei. Der vierte Punkt beinhalte, sich vom äußeren zum inneren zu bewegen – in Richtung Herz, Richtung Herzensgebet, sodass wir alles, was wir täten mit dem Herzen, mit Liebe täten. Manchmal blieben wir an der Oberfläche, aber wir müssten mit dem Herzen das Wort Gottes hören, die Hl. Eucharistie empfangen und beten. Der fünfte Punkt besage: Jeder einzelne von uns sei wichtig in der Schule und dem Plan der Muttergottes, das sei eine Gnade, derer wir uns bewusst werden müssten. Wir hätten damit die Chance, viel Gutes zu tun, unser Leben neu zu bedenken und an uns zu arbeiten, den Frieden und die Liebe Gottes um uns herum zu verbreiten. Der letzte Punkt laute: Verändere dich selbst, am eigenen Herzen und nicht den anderen. Denn wenn ich mich verändern könne, veränderten sich auch die anderen.
Er fuhr fort, die Erziehung in ihrer Schule seien auch die Botschaften. Medjugorje praktiziere sie einmal im Abendgebetsprogramm und zum anderen in den Exerzitien. Sie erziehe uns, dass wir im Gebet, in den Sakramenten und letztlich in Gott, den Frieden finden würden. Die Hl. Eucharistie und die Hl. Beichte würden in Medjugorje am intensivsten gelebt.
Zum Abschluss verwies er darauf, dass die Muttergottes, die Mutter, nicht an sich denke. Sie sei nicht in ihrem himmlischen Frieden geblieben, sondern ihr liebevolles Herz fülle die Rolle als Mutter aus. Sie kümmere und sorge sich um uns. Sie wolle uns helfen – unser Heil. Deshalb wünsche sie sich, ihrem Ruf zu antworten; ihre ausgestreckten Hände des Friedens in der Welt zu sein.
Zeugnis des Sehers Ivan Dragičević
Ivan Dragičević, einer der sechs Seher von Medjugorje, sprach in seinem Zeugnis davon, dass das Thema dieses Kongresses „Medjugorje – Modell der Neuevangelisierung für die Welt“, nicht besser sein könnte. Die Muttergottes habe vor 40 Jahren durch ihre Botschaften eine Evangelisierung begonnen, durch die sie die Menschen zu Jesus führen möchte. Er ermutigte die Teilnehmer des Kongresses, zu Gott zurückzukehren, ihn an die erste Stelle zu setzen, das Gebet in den Familien zu erneuern und ein Modell der Evangelisierung in den Händen Gottes zu sein. Alle seien aufgerufen in dieser Zeit Apostel zu sein, die heute die Menschen näher zu Gott und zum wahren Frieden bringen, den nur Gott geben könne. Er sagte, dass diese Zeit der Pandemie schwer sei, aber Maria, die Muttergottes, bei uns ist. Wir sollen den Wunsch haben, Gott und seiner Liebe zu begegnen, und Er wird diesen Ruf beantworten. Die Mittel um unser Herz zu öffnen, sind: Fasten, Gebet, Hl. Messe, das Lesen der Hl. Schrift, die Entscheidung für das Gute und gegen das Böse. Weiter betonte er, dass diese Zeit eine Zeit der großen Gnade sei, aber gleichzeitig eine Zeit großer Verantwortung. Die Muttergottes wisse, dass die Menschen gefährdet werden können, wegen ihres Mangels an Glauben, an Liebe und an Freundschaft gegenüber Jesus. Die heutige Welt befände sich in einer schweren Krise, und die größte Krise sei die Krise des Glaubens. Die Muttergottes rufe uns auf, uns für Gott zu entscheiden. Wenn wir wollen, dass die Kirche heute stark ist, müssten wir stark sein: Stark sein im Glauben! Wir sollen als Modell der Evangelisierung von Worten zu Werken übergehen. Am Ende lud er dazu ein, die Botschaften der Muttergottes des Friedens, der Bekehrung, des Gebetes und der Buße, des festen Glaubens, der Liebe, der Hoffnung, der Eucharistie, anzunehmen und zu leben. Wir sollten uns nicht fürchten und nicht auf die äußeren Zeichen, auf das, was uns die Welt anbietet, schauen, sondern ein Zeichen des lebendigen Glaubens sein, ein Zeichen der Güte, ein Zeichen des Lebens.
Quelle: Deutschsprachiges Informationszentrum für Medjugorje
Foto © Gebetsaktion
Youtube Links zu den wunderbaren Medjugorje-Kongress Beiträgen:
1. Tag: https://www.youtube.com/watch?v=SrLKgzoRfh4
2. Tag: https://www.youtube.com/watch?v=VHVf5nxp-M4
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