„Den Gott der Liebe und Hoffnung entdecken“ – Betrachtung zur Botschaft vom 25. Juli 2020

„Den Gott der Liebe und Hoffnung entdecken“ – Betrachtung zur Botschaft vom 25. Juli 2020

29.07.2020

Betrachtung zur Botschaft vom 25. Juli 2020 

In dieser friedlosen Zeit

Die Verantwortlichen der Politik und der Medien betonen ständig, dass die Welt durch die Corona-Pandemie sich grundlegend verändert hat und in eine „neue Normalität“ eingetreten ist. Es wird nichts mehr so sein, wie es war. Zurzeit ist diese „neue Normalität“ durch Bewegungseinschränkungen, Distanzregeln, Selbstisolationen und die auf uns zukommende Wirtschaftskrise charakterisiert.

Die Gottesmutter bezeichnet diese Zeit als „friedlose Zeit, in der Satan Seelen erntet, um sie zu sich zu ziehen.“ Die Ungewissheit vor der Zukunft beunruhigt viele Menschen und ist eine friedlose Zeit. Die Menschen plagen viele Existenzängste. Welche Folgen wird es haben, wenn ich jemanden infiziere? Wie wird alles weitergehen?

Gestern hat mir ein Familienvater aus der Nähe von Medjugorje erzählt, dass er seit Beginn der Pandemie kein Gehalt mehr bekommen hat. Seine Sorgen sind konkret: Wie kann er seine große Familie ernähren? Die Ersparnisse werden bald aufgebraucht sein! Was sollte man tun? Es gibt keine Aussicht, dass sich die Situation bald ändern wird.

Der Satan

Die Gottesmutter warnt uns vor dem Satan, weil er diese Zeit ausnützt, um die Menschen zu sich zu ziehen und sie in der Angst vor der ungewissen Zukunft gefangen zu halten. Der Satan ist der Versucher, der sich in unsere Beziehung zu Gott hineindrängt. Er versucht zu erreichen, dass er unser Gesprächspartner ist und nicht Gott. Wenn wir dieser Versuchung zustimmen, dann sprechen wir nicht mehr mit Gott, sondern mit dem Versucher über Gott. Das ist die Weggabelung an der wir uns von Gott entfernen. Das Vertrauen zu Gott geht verloren. Man will selber der eigene Herr sein, um über gut und böse entscheiden zu können. Die Folgen sind Verwundbarkeit und Angst vor dem eigenen Tod. Aus Angst das eigene Leben zu verlieren, wird man verschlossen und auf sich geworfen. Weil man Angst hat, dass man nach dem Tod in Vergessenheit gerät, bemüht man sich unentwegt wenigstens eine kleine Lebensspur hinter sich zu lassen.

Gott der Liebe und der Hoffnung entdecken

Die Gottesmutter ruft uns zum „beharrlichen Gebet auf“. Wenn wir beharrlich beten, werden wir „im Gebet den Gott der Liebe und der Hoffnung entdecken“. Gott ist der Gott der Liebe. In Seinem Sohn hat Er uns diese Liebe gezeigt. Aus Liebe zu uns Menschen wurde Er Mensch. Er hat sich in unsere Hände gegeben. Als Mensch hat Er alle Ängste der menschlichen Existenz durchlebt. Er hat auch die Ängste vor der Zukunft und die Ängste vor dem Tod durchlitten. Auch, als wir Menschen seine Liebe nicht angenommen und Ihn am Kreuz getötet haben, hat Ihn die Liebe des Vaters nicht von uns genommen. Diese Liebe konnte kein Mensch vernichten. Christus hat durch Seinen Tod am Kreuz den Teufel, der uns in unseren Existenzängsten gefangen hält (vgl. Hebr 2,14-15), entmachtet. Seitdem ist Er mit unserer menschlichen Existenz im Himmel bei Gott Vater und gleichzeitig ist Er unter uns anwesend. In Christus ist das Leid nicht vernichtet und weggeschafft, sondern wird verwandelt in den Sieg.

Die neue Welt des Friedens

In der Taufe sind wir durch den Heiligen Geist mit Christus verbunden worden. Wir nehmen teil an Seinem Sieg und haben schon hier in dieser Welt freien Zugang zum Vater im Himmel. Das ist die „neue Welt des Friedens“ von der die Gottesmutter spricht. Diese „neue Welt des Friedens“ reicht schon jetzt hinein in unsere Welt. Wenn die Gottesmutter uns mit „meine lieben Kinder“ anspricht, macht sie uns Mut, dass unser Leben zum Widerschein und Vorbild dieser „neuen Welt des Friedens“ wird. Die „neue Welt des Friedens“ ist das Reich Gottes des Vaters. Jesus hat uns im Gebet des Vaterunsers gelehrt darum zu bitten. Die Gottesmutter möchte, dass diese „neue Welt des Friedens“ durch jeden Menschen zum Vorschein kommt.

Leben aus dem Glauben und der Hoffnung

„Nehmt das Kreuz in die Hände“, sagt die Gottesmutter. Unser Leben ist ein Leben aus dem Glauben und der Hoffnung. Die Kreuze, die uns in unserem Leben begegnen, sollen wir mit dem Blick auf das Kreuz Jesu annehmen. Im Tod Jesu am Kreuz zeigt sich die irrsinnige Liebe Gottes. Christus ist für uns gestorben, als wir noch Sünder waren (Röm 5,8) umschreibt es Paulus. Weil Gott uns liebt, glaubt und hofft Er an uns und lässt uns an Seinem auferstandenen Leben teilhaben.

Wenn es uns gelingt, dass wir uns dieser Zuwendung Gottes öffnen und bereit sind Christus aufzunehmen, dann wird unser Leben in die Liebe Gottes eingehüllt und wir treten in das ewige Gedächtnis Gottes ein. Das aber, an was Gott denkt, das bleibt. Deshalb betet der Psalmist: „Gott, erheb deine Hand, vergiss uns nicht!“ (vgl. Ps 10,12). Vergiss uns nicht! Wenn du uns vergisst, dann sind wir nicht mehr. Wir glauben, dass du die Gottesmutter in dieser friedlosen Zeit zu uns sendest. Sie ist uns ein Zeichen der Hoffnung, dass du an uns denkst. Und all das an was du Gott denkst, das wird leben.

Pater Ignaz Domej

Foto © Gebetsaktion

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